20.11.2015

Ein generelles Bildungssystem gibt es in Kambodscha seit dem 13. Jahrhundert. In dieser Zeit waren die Mönche in den buddhistischen Klöstern für die Bildung zuständig. Diese stand jedoch damals nur der männlichen Bevölkerung offen. Dieses Bildungssystem verschwand dann allmählich während der französischen Kolonialzeit 1853 – 1963. Durch die Tötung der Intellektuellen und durch die Schließung der Schulen während der Roten-Khmer-Diktatur (1975-79) erlitt das neue unabhängige Bildungssystem einen brutalen Rückschlag. Heute garantiert die Verfassung wenigstens das Recht auf eine freie und kostenlose Schulbildung.

Die Schulpflicht beginnt mit dem 6. und endet mit dem 14. Lebensjahr in der 9. Klasse. Danach kann ein Examen absolviert werden, welches zu einem Hochschulstudium berechtigt. Kambodscha verfügt über etwa 10 öffentliche Universitäten und etwa 30 private Hochschulen. Darunter viele internationale und englischsprachige Institute.

Unter den Jugendlichen ist das erlernen einer Fremdsprache wie englisch oder chinesisch an einer Privatschule sehr populär. Trotz einem Hochschulabschluss sind jedoch die Absolventen für den internationalen Arbeitsmarkt nachwievor eher unterqualifiziert.

Die richtige Schulkleidung ist vom ersten Tag an sehr wichtig. Für alle ist das Tragen eines weissen Hemdes oder Bluse Pflicht. Die Mädchen tragen einfarbige dunkelblaue Röcke und später dann den typischen kambodschanischen Rock. Die Jungen tragen in den unteren Klassen noch gerne kurze Kakihosen. Ansonsten ist dann eine lange Hose in Kakifarbe, dunkelblau oder dunkelgrau das Richtige. Ab der 6. Klasse tragen die Jungen ausschliesslich lange Hosen, weil sie der Meinung sind, dass kurze Hosen nur etwas für Kleine sind. Ich frage mich manchmal, ob eine solche Kleiderordnung wie hier in Kambodscha nicht auch in unseren Breitengraden Sinn machen würde. Das ewige Marken- und Trendgehabe hätte mit einem Schlag ein ende und anderes würde auf dem Pausenplatz wohl vermehrt ins Zentrum rücken.

Erneut habe ich, diesmal zusammen mit meiner Mutter, eine öffentliche Schule besucht. Der Einblick in die Klassenzimmer und die kurzen Gespräche mit einzelnen Lehrern waren beeindruckend.   

  

  

 

Die übrigen Tage nutzten wir für ein paar kleinere Besichtigungen in Sihanoukville selber. Die schönen Tempeln in erhöhter Lage ermöglichten ein paar tolle An- und Aussichten. Das Baden im Meer kam weiterhin nicht zu kurz und wir genossen die letzte volle Woche in meinem Zuhause. Nächsten Mittwoch gehts ja dann bereits wieder Richtung Schweiz. Ich bin dann mal gespannt auf das Fazit und den von meiner Mutter versprochenen Schlussbericht (eingeplant auf kommenden Montag)…