18.03.2018

Nach der Abreise unserer letzten Gäste rückt nun langsam aber sicher auch meine Heimreise in die Schweiz näher. Somit dienen meine letzten Tage standesgemäss dazu, noch einige Kleinigkeiten in und um unser Haus für die bevorstehende Regenzeit vorzukehren und auch bereits gewisse Planungen für die nächste Saison an die Hand zu nehmen. Im Zentrum dieser Woche stand aber auch noch etwas Kontaktpflege zu Freunden und Bekannten hier in Sihanoukville, und schlussendlich natürlich auch ein paar Erholungsstunden am Strand, bevor dann in der Schweiz wieder der Berufsalltag auf mich wartet.

Dank Somnang kenne ich bereits etliche Khmers in der Stadt, so auch die ältere Dame, welche unweit von unserem Zuhause einen wunderbaren Khmer-Icecoffee braut. Nespresso-Maschine hin oder her, dieser Ice-Coffee ist schlichtweg top und ich werde einen solchen mit Bestimmheit in der Schweiz vermissen.

Ein gern gesehner Gast bei uns im Garten ist Monika, einigen sicher bekannt aus der Auswanderer-Serie „Auf und davon“ des Schweizer Fernsehens. Seit Peter und Monika nach Sihanoukville ausgewandert sind, pflegen wir hin und da Kontakt und tauschen uns über Aktualitäten in unserer Wahlheimat aus. Nachdem das Paar zwischenzeitlich getrennte Wege geht, ist es vorallem Monika, welche den Kontakt zu uns Aufrecht hält.

Keine Woche ohne Überraschung, dieses Mal jedoch eine der unliebsameren Art: Viel habe ich schon berichtet über die sehr unübersichtliche Verkehrssituation in den Zentren Kambodschas. Rund 12’000 Kilometer habe ich seit meinem Roller-Kauf schon mit diesem zurück gelegt, und ich attestiere mir selbst, dass ich mich mit den verkehrstechnischen Gepflogenheiten durchaus auskenne. Doch diese Woche kam es, wie es eigentlich schon lange einmal fällig war, etwas anders. Eine Tankstellen-Querung, eine Kreuzung und gleichzeitig Gegenverkehr waren für meine Augen ein paar Fahrzeuge zu viel aufs Mal und somit hats dann eben auch „tätscht“. Vorweg genommen, es wurden mit Ausnahme von ein paar Schürfungen weder mein einheimischer Kontrahent noch ich ernsthaft verletzt. Wer die Schuld zu tragen hat, lässt sich auch nicht wirklich klären. Ich verzichtete nicht zuletzt wegen den vielen Khmer-Zeugen am Strassenrand auf jeden Fall gerne auf den Einsatz der Polizei und erklärte mich vorweg bereit, für den materiellen Schaden an beiden Fahrzeugen aufzukommen. Der Schaden am anderen Roller war Gott sei Dank nur klein, bei mir waren es doch ein paar Teile mehr, welche ersetzt werden mussten. Der Roller sah aber schon nach wenigen Stunden dank des rassigen Einsatzes des Mechanikers in der Honda-Werkstatt wieder flott aus, und ich wagte mich wieder in den Verkehr.

Ein weiteres Kapitel schreibt mittlerweile auch die Geschichte um unsere unüberbaute Landparzelle etwas ausserhalb vom Zentrum. Die Parzelle haben wir im Mai 2014 erworben, nachdem ein Bauer damals ein Grossteil seiner Fläche abparzellierte und einzeln veräusserte. Ziel war es, für die nächste Generation von Somnang noch ein Landstück zu sichern, bevor Sihanoukville vollends in den Besitz von Investoren übergeht. Es zeigte sich, dass wir hier einen guten Riecher hatten. Ein Landerwerb in dieser Grösse wäre heute zu den heutigen Konditionen kaum mehr möglich.

Ist man erst im Besitz von Grundeigentum in Kambodscha, so folgen dann konsequenterweise auch weitere Schritte. So ist zum Beispiel das Land mit einer hohen Mauer zu umgeben, um so den Besitz klar zu markieren und es vor einer ungewollten Nutzung durch Dritte zu schützen. Dies haben wir bereits ende 2016 erfolgreich getan.

Der Wasserbüffel, nennen wir ihn mal Toni, hatte hingegen am Landerwerb und Mauerbau von uns nicht wirklich eine Freude, pflegte er doch just auf unserem Grundstück zu grasen und hatte dort auch sein ganz persönliches Wasserloch um sich im Morast zu suhlen. Er verschob dann aber sein Domizil doch noch rechtzeitig etwas nach links und wir mussten die Mauer nicht um ihn herum bauen.

In der Zwischenzeit hat nun die Bautätigkeit rund um unsere Parzelle früher eingesetzt als erwartet. Daher ist nun auch der Zeitpunkt gekommen, der Parzelle noch einiges an Erde zuzuführen, bevor dies die Nachbarparzellen getan haben und sich unser Grundstück in der Regenzeit in ein Schwimmbecken verwandelt. Es ist nämlich nicht davon auszugehen, dass vorab eine ordentliche Entwässerung und Kanalisation erstellt wird und somit hat ganz einfach der gewonnen, der an höchster Stelle baut….

In den letzen Wochen haben wir daher eine Baufirma beauftragt, unser Grundstück mit Erde aufzufüllen. Insgesamt waren hierzu 108 Lastwagenfahrten notwendig. Somit steht nun einer künftigen Nutzung absolut nichts mehr im Wege.

ü

Und übrigens auch Toni geht es gut. Er hat es sich zwischenzeitlich wie gesagt auf dem Nachbargrundstück wohnlich eingerichtet, Suhlbecken inklusive.