Gastbeitrag

Uschi & Hansruedi, 25.01.2018 – 15.02.2018

Wie kommt man auf die Idee nach Kambodscha zu reisen, wenn man doch weiss, dass dies immer noch ein Drittwelt-Land ist? Die nachfolgende Geschichte ist so einzigartig wie die Reise selbst.

An einem sonnigen Tag schlenderten wir in Rheinfelden durchs Städtchen und trafen Marcel bei einem Bierchen. Marcel absolvierte vor 35 Jahren in der Firma Fryma AG in Rheinfelden die Lehre als Kaufmann. Uschi konnte ihm dort einiges beibringen. Wir kannten auch seine Leidenschaft zum Reisen. Marcel war weltweit als Backpackreisender unterwegs bis er sich dann vor ca. 15 Jahren in Kambodscha sein zweites Heim aufbaute. Wir wussten bereits, dass Marcel bald wieder nach Kambodscha reisen wird und fragten ihn was er den so in Kambodscha treibt. Dann hatte er uns von seinen Reisen als Reiseführer erzählt und uns auf seine Homepage aufmerksam gemacht. Später zu Hause, ging Uschi sofort ins Internet und machte sich schlau.

Als wir dann auf Marcels Hompage die Gästeberichte gelesen hatten waren wir von seiner Idee sofort begeistert. Am nächsten Tag hat Uschi Marcel bereits eine Zusage erteilt.

Wir wollten jedoch noch etwas mehr über Kambodscha erfahren und hatten uns noch über Youtube diverse VideoClip`s von Kambodscha angeschaut und dabei nicht nur Schönes gesehen. Diese Clips zeigten nämlich noch ein anderes Bild von diesem Land. Diese zwei Gegensätze haben uns überzeugt, dass wir mit Marcel eine absolut interessante, voll gepackt von Überraschungen, tolle Reise erleben werden. Um schönes zu sehen, muss man wie oft im Leben auch unschöne Wege gehen. Diese Erkenntniss machte die Vorfreude so richtig spannend.

Wir möchten nun hier keinen Reisebericht schreiben, denn den haben alle vorhergehenden Gäste bereits gemacht.

Wir möchten aber ein paar Gegensätze zu unserer westlichen Welt aufzeigen die hier in Kambodscha ganz anders bewertet werden.

Wie schnell regen wir uns doch auf, wenn mal jemand, ein Kehrrichtsack aus dem Auto entsorgt oder jemand keine Müllmarke aufklebt.

Wie diffizil sind wir im Umgang mit Lebensmittel.

Wie pingelig achten wir auf Hygiene.

Wie schnell ärgern wir uns bei Beanstandungen bei der MFK

Wie schnell regen wir uns im Strassenverkehr wegen Kleinigkeiten auf.

Wie schnell ärgern wir uns über den Feierabendverkehr.

Wir regen uns auf über stinkige Dieselmotoren.

Marcel hat uns klar gemacht, dass man dieses in Kambodscha komplett ausblenden muss.

Er hat uns beigebracht, wie man auch im grössten Chaos im stinkigsten Loch und dem verrücktesten Verkehr auch das schöne und positive sehen kann. Die Schönheiten führen immer durch dreckige, stinkige Dörfer. Am Ziel wird man aber mit wunderbaren schönen Orten mit kulturellen und landschaftlichen Schönheiten belohnt. Trotz den ärmlichen Verhältnissen erhält man hier täglich von den Leuten ein herzliches lächeln.

Marcel hat uns das Land aus seiner Sichtweite gezeigt, mit allen Facetten und nicht die aufgemotzte Tourismuswelt. Mit seiner Leidenschaft zu Kambodscha und die Verbundenheit zur Khmer-Bevölkerung hat er versucht, uns das Land näher zu bringen, dies ist ihm mit Bravour gelungen. Es wird eine bleibende schöne Erinnerung bleiben.

Nachfolgend unvergessliche Eindrücke:

Nebst der super organisierten Reise hat Marcel ein unglaubliches Flair mit den Khmerleuten umzugehen. Er behandelt sie fair und mit Respekt was wir als Gäste auch zu spüren kriegen. Besonders seine TukTuk Fahrer waren zuvorkommend hilfsbereit und aufmerksam.

Auch die ausserordendlich gute Khmerküche von Somnang war hervorragend. Er verstand es, mit den Gewürzen harmonisch umzugehen um eine ausgeglichene Schärfe zu erreichen. Egal was gewünscht wurde er hatte alles zu unserer Zufriedenheit zubereitet.

Somnang`s Sohn Zaly sorgte auch jeden Tag für viel Spass, dieser kleine Lausbub brachte uns täglich immer wieder zum Lachen.

Wir durften hier wirklich eine herzliche Gastfreundschaft erleben wie man sie nicht überall antrifft. Wir werden alle sehr vermissen.

Für all dies möchten wir recht herzlich Danke sagen und wir werden das in sehr guter Erinnerung behalten.

Hansruedi & Uschi