25.02.2018

Jahr des Hundes

Zwischenzeitlich haben nun also auch die Chinesen ins neue Jahr gefunden, und haben besonders in Sihanoukville, dem „Little China“, lautstark gefeiert. Ausser, dass an diesen Tagen wieder mal alle Strassen verstopft, die Supermärkte geplündert und einige Läden geschlossen waren, kümmerte uns dies aber herzlich wenig. Mehr zu spüren bekamen es die Touristen, welche ohne Vorabreservation während diesen Tagen kaum eine Unterkunft fanden.

Das Jahr des Hundes hat nun also begonnen und wer weiss, vielleicht ist dies für den einen oder anderen Chinesen sogar Anlass genug, sich auch mal etwas Gedanken über die Haltung und den Wert eines Hundes in der Gesellschaft zu machen.

Schweizer auf Reisen

Ganz ohne Schweizer Besuch ging es dann diese Woche trotzdem nicht. Zwei jüngere Backpacker aus der Region Pfäffikon/Schwyz wurden hier in Sihanoukville auf uns aufmerksam, und so kam es, dass die beiden eine zweiwöchige Kambodscha-Reise in unserem Hause beendeten. Gerne gaben wir den Beiden noch etwas Khmer-Leben mit auf den Weg und servierten ihnen zu ihrem letzten Abendessen ein Fish-Amok, das wohl traditionellste Menü aus der Khmer-Küche schlechthin. Dies wie immer mit viel Leidenschaft durch Somnang zubereitet.

Buddhistische Glücksmomente

Die Khmer leben bekanntlich weitgehend nach dem buddhistischen Glauben. Auch in unserem Zuhause haben die Rituale und Weisheiten des Buddhismus ihren Platz, und Somnang liegt viel daran, auch Zaly diese Werte trotz den vielen anderen weltlichen Einflüssen (z.B. aus dem Besuch der internationalen Schule) weitergeben zu können. Ich meinerseits schätze diesen Anschauungsunterricht aus erster Hand und lerne so in kleinen Schritten die buddhistische Lebensart etwas aus der Nähe kennen. Somnangs Verbundenheit zur Natur- und Tierwelt ist augenfällig und hängt nicht zuletzt mit seinem ausgeprägtem Glauben zusammen.

Insbesondere am letzten Wochenende, war das Angebot an lebenden Tieren an unserem Markt bedingt durch die Neujahrsfeierlichkeiten wieder einmal besonders gross. Man füllt sich an solchen Tagen gerne mal die Bäuche mit dem Fleisch unterschiedlichster Tierarten. Somnang war ebenfalls auf dem Markt, kaufte sich dann aber nebst dem frischen Gemüse für unsere Küche spontan 8 lebende Wasservögel (oder besser gesagt eine kleine Entenart), fuhr danach zu einem Gewässer etwas ausserhalb von Sihanoukville und entliess diese zusammen mit Zaly wieder in die Freiheit. Zaly hat mir nach ihrer Rückkehr ganz aufgeregt von dieser Aktion erzählt. Für mich ein Zeichen, wie man diesen Glauben auf ganz natürliche Weise leben und zelebrieren kann.

Unter Strom

Unser Zuhause trägt sehr viel dazu bei, dass es einem nie, aber auch gar nie langweilig wird. Ich schätze diese aktive Art von Erholung und es geht kaum eine Woche vorbei, ohne dass ich was zu verschönern, zu reparieren oder restaurieren hätte. Gerade im elektrischen Bereich birgt eine richtige Khmer-Liegenschaft so allerhand Überraschungen. Einem Schweizer Fachmann würden wohl die Haare zu Berge stehen, wenn er mal genauer hin sehen würde. Alleine schon die abenteuerliche Stromzufuhr in die Liegenschaft selber und der top moderne, der Witterung ausgesetze Sicherungskasten an der Strasse, vermögen westliche Besucher nicht selten zu einem „kann das funktionieren? Und was wenn?“ verleiten.

Aber funktionieren tut es hier wie vieles irgendwie trotzdem. Einzig vielleicht, dass es immer mal wieder vor kommt, dass es mir im Haus einen Stromschlag versetzt oder aus der Schweiz mitgebrachte Gerätschaften bei der Nutzung etwas gar heiss werden. Dies war nun auch der Grund, dass ich eine vorhandene Anschlusssituation diese Woche mal etwas verbessern wollte. Mit grossem Respekt habe ich mich das erste Mal überhaupt an eine solche Installation gewagt und siehe da, meine bescheidenen Kenntnisse reichten gerade aus, um 1 Steckplatz mehr etwas sicherer zu gestalten.

Zwischendurch erleichtern mir Mitbringsel aus der Schweiz den Alltag. Dank dem mitgebrachten Phasenprüfer von Elektro Leutenegger kann ich nun sogar erkennen, wenn es mir demnächst „eins putzt“.

Auf zur letzten Runde

Am Donnerstag Morgen war es dann wieder soweit, ich durfte mir wieder das „Arbeitstenue“ anziehen und den Rucksack packen. Meine letzten beide Gäste dieser Saison sassen seit dem Vorabend im Flugzeug und mein Weg führte mich erneut nach Phnom Penh um sie vom Flughafen abzuholen.

Treffen Verspätungen ein, so weiss ich mich in der Zwischenzeit gut zu beschäftigen. Der Flug von Bangkok hatte wieder einmal eine grössere Abgangsverspätung und so blieb mir noch ausreichend Zeit für einen Powernap mit Fussmassage und einem anschliessenden geniessbaren Espresso.

Dann kamen sie dann doch noch an, und das neue Abenteuer konnte beginnen. Die Rundreise mit Sepp & Erwin begann am Freitag. Hierzu dann mehr im nächsten Wochenbericht.