Gastbeitrag

Christine & Markus, 02.01. – 22.01.2019

Vor knapp 3 Jahren reserviert, war es für uns am 2.1.2019 soweit. Unsere erste Asienreise führt uns zu Marcel nach Kambodscha. Schon soviel von ihm über dieses Land gehört, durften wir jetzt endlich selber hinfliegen. Wir sind viel in Europa mit dem Wohnmobil unterwegs und dementsprechend reiseerprobt. So eine weite Flugreise in einen ganz anderen Teil der Welt, das ist aber etwas ganz anderes und kann auch Zigeuner wie uns etwas nervös machen. Mit viel zu viel Gepäck um sicher auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein, machten wir uns blauäugig auf den langen Weg.

Alles lief bestens und wie abgemacht hat uns Marcel im Kaffee vor dem Flughafen in Phnom Penh bei angenehm warmen, aber nicht zu heissen Temperaturen erwartet. Von der ersten Minute an haben wir uns in seiner Begleitung wohlgefühlt und konnten uns ganz beeindruckt den vielen fremden Eindrücken hingeben. Schnell hat sich bestätigt, was für uns vor 3 Jahren den Ausschlag gegeben hat, diese Reise zu machen: Eine Gruppenreise kommt für uns nicht in Frage. Den Aufwand, eine solche Reise selber zu planen und zu schauen, was man alles gesehen haben will, wollen wir aber auch nicht aufbringen. Als Backpacker unterwegs sein, ist auch nicht zu oberst auf der Prioritätenliste. So ist eine geführte Reise zu zweit mit Marcel als Reiseleiter der perfekte Kompromiss zwischen individueller und geführter Reise. Schnell und unkompliziert ist zu Dritt der nächste Treffpunkt, ein Zeitpunkt oder die Beiz bestimmt. Alle Transporte sind organisiert und der Fahrer weiss Bescheid, weil er die Reise mit Marcel schon einige Male gemacht hat. Viele kleine und feine Programmpunkte sind in die Reise eingebaut, die man als Gruppen- oder individualreisender kaum zu Gesicht bekommt und nur möglich sind, weil Marcel in seinen vielen Jahren in Kambodscha so viele Kontakte knüpfen konnte. Und trotz vollem Programm bleibt Zeit für individuelle Vorlieben und Wünsche, auf die Marcel gerne eingeht.

Nach 10 Tagen Rundreise dachten wir dann, alles Landestypische gesehen, gehört und gerochen zu haben, sodass einen nichts mehr erschüttern oder zum Staunen bringen kann. Aber da hat man nicht mit Sihanoukville gerechnet. Eine Stadt, in der kein Stein auf dem anderen bleibt und die China nach dem Motto «schneller, weiter, höher» mal kurz zum asiatischen Las Vegas umbaut. Lärm, Staub, Dreck, Lastwagen, Bauarbeiter ohne Ende und mittendrin, hinter dem blauen Tor, eine grüne Oase die seines gleichen sucht: Das zu Hause von Marcel, Somnang und Zaly. Eine Woche, in der man sich wie zu Hause fühlt, herzlich willkommen und geschätzt ist, wunderbar bekocht wird und die wir keinesfalls missen möchten. Und 10 Minuten entfernt, durch das vorbeschriebene Getümmel der Stadt, das Sokha-Beach-Resort mit weissem Strand, Cocktail Bar, Strandrestaurant und SPA. Die zweite (und diese Aufzählung ist für die nächsten paar Jahre wahrscheinlich abschliessend) Oase dieser Stadt im Süden des Landes. Die volle Dröhnung Asien bekommt man hier zum Abschluss der Reise nochmals gratis serviert. Es ist einfach der Wahnsinn, was wir Menschen auf die Beine stellen (müssen?).

Unser Heimweg führte uns dann noch über das blitzsaubere Singapur. Ein Kulturschock. Nicht nur, weil wir Stunden vorher für ein Bier noch $1 bezahlt haben und in Singapur dann 11, sondern weil man überall vergebens nach Plastikmüll Ausschau hält. Jedoch sollte der Schock bei der Ankunft in Zürich noch grösser ausfallen. 3 Grad sind einfach zu kalt und schon haben wir sie vermisst, die tolle Zeit in Kambodscha.

Christine & Markus