12.01.2020

Vergangenes Wochenende durfte ich unsere nächsten Besucher aus der Schweiz am Flughafen in Phnom Penh begrüssen. Anett und Peter haben schon etliche Länder dieser Erde auf unterschiedlichste Art bereist und hatten in der Vergangenheit auch schon einige Asienerfahrungen gesammelt. Ich freue mich nun, ihnen auf unserer Rundreise das Königreich der Wunder auf meine ganz persönliche Art näher zu bringen.

In der Regel ist es ja so, dass ich meine Berichte in meiner gemütlichen Gartenlounge in Sihanoukville verfasse. Bin ich dann auf Rundreise, verlege ich mein „Büro“ gerne mal in ein nettes Strassenbistro mit etwas Ausblick. W-Lan und ein guter Icecoffee sind bei der Ortswahl matchentscheidend. Mit den Jahren habe ich hier so meine Favoriten, und meistens wurde seit meinem letzten Aufenthalt auch das Standardpasswort „12345678“ nicht geändert.

Die ersten Tage in Phnom Penh sind wie fast immer den Marktbesuchen und etwas geschichtlichem Hintergrund Kambodschas gewidmet. Immer wieder freue ich mich darüber, wenn Reisende bereit sind, sich auch die kulinarischen Besonderheiten des Landes zeigen zu lassen. Schmeckt dann das Essen, vergisst man das Fehlen einer Kühlkette für Frischprodukte auf dem lokalen Markt auch wieder ziemlich schnell.

Die Fahrt von Phnom Penh nach Battambang zählt zweifelsohne zu den unentspannteren Momenten unserer Rundreise. Die 293 Km lange Strecke wird fast auf voller Lönge ausgebaut und dort wo dies noch nicht der Fall ist, ist sie mit Schlaglöchern und Unebenheiten übersät. Es kommt dazu, dass die Fahrweise der Einheimischen für unser Sicherheitsempfinden doch etwas gar gewöhnungsbedürftig ist. Zur Zeit benötigt man für diese Route im 15Plätzer Minivan etwas mehr als 6 Stunden. Mit der jetzigen Tour war es mir wieder mal gegönnt, die Fahrt auf dem Beifahrersitz zurück zu legen. Durchaus schöne, spezielle und imposante Aussichten, die sich da so bieten.

In gewissen Momenten wäre es mir aber lieber gewesen, ich hätte nicht so klare Sicht gehabt.

Nur gut, dass wir uns im Wat in Phnom Penh vor der Weiterreise jeweils einen göttlichen Schutz verleihen lassen!

Einmal in Battambang angekommen, dürfen sich unsere Gäste an einem besonders reichhaltigeren Programm erfreuen. Wenn man sich dann Morgens um 6 Uhr bereits eine Nudelsuppe gönnt und dabei schon das erste Mal schwitzt, steht die Tagestour per TukTuk kurz vor ihrem Start.

Viele Kurzstopps leben vom Momentun und können sich mit jeder Reise ganz anders ergeben. Zweifelsohne ein guter Moment ist uns beschieden, wenn beim Besuch der Reismühle gerade eine Reisanlieferung erfolgt und wir beim Entladen der 50 Kilo-Säcke und dem Start des Mühlprozesses dabei sein dürfen.

Ein weiterer Halt bei der Fischpastenfabrik kann dann eine feine Nase schon etwas gar strapazieren. Auch hier gilt vorwiegend Augen auf, denn wenn bekommt man schon zu sehen, dass eine frische Fischlieferung auf dem Rücksitz eines Pw’s erfolgt. Der Gedanke, dass eine Zutat wie Fischpaste in vielen asiatischen Gerichten enthalten ist, lässt einem ob den Produktionsumständen schon kurz etwas nachdenklich werden.

Schon gut, dass man über solche Erlebnisse am Abend bei einem guten Glas Wein diskutieren und lachen kann.