14.03.2021

Die vergangenen Wochen zeigten einmal mehr, dass bei uns auch was läuft, wenn eigentlich nichts läuft, oder besser gesagt, dass es kaum möglich ist, dass es mir hier mal langweilig werden könnte.

Eine unschöne Episode ereignete sich nur 2 Tage vor meiner Rückkehr von der Reise durch Kambodscha. Somnang wurde um 4 Uhr in der Früh durch einen Lärm aufgeweckt und musste feststellen, dass sich soeben ein Einbrecher an unserer eisernen Schiebetüre bei der Küche zu schaffen machte. Die Türe war bereits aufgewuchtet als es Somnang gerade noch rechtzeitig gelang, den Eindringling in die Flucht zu schlagen. Sehr flink schaffte es dieser über die 2 Meter hohe Mauer zu klettern und über den Vorgarten des Nachbarhauses zu verschwinden.

Eigentlich waren wir davon überzeugt, dass wir unser Zuhause in den vergangenen Jahren mit einigen baulichen Veränderungen ausreichend einbruchsicher genug gemacht haben. Doch offenbar besteht an einer Stelle noch etwas Nachholbedarf.

Selbstredend, dass Somnang und Zaly mit dieser nicht mehr schliessbaren Türe keinen besonders guten Schlaf mehr fanden und wir liessen anstelle der bisherigen Schiebetüre schnellst möglich eine normale und bessere Türe anfertigen. In 3 Tagen war diese bereits fabriziert und montiert. Bis es soweit war, wusste sich Somnang mit einer eigenen günstigen Alarmanlage zu helfen. Ein kleiner Nagel mit einer grossen Pfanne und ein mit Draht fixierter Holzbalken genügten, um wieder sicher schlafen zu können.

Es gab in diesen Wochen aber auch viel Gefreutes. Alljährlich im Februar dürfen wir nämlich an einem unserer beiden Mangobäume frische Mangos ernten. Nicht umsonst schmecken uns diese ganz besonders, denn diese dürfen bis zum Erreichen der vollständigen Reife am Baum hängen.

Hätte mir vor ein paar Jahren mal jemand gesagt, dass ich innert Kürze mit dem Velo in Sihanoukville unterwegs sei, ich hätte ihn vermutlich komisch angeschaut. Was aber bis im letzten Frühling noch undenkbar war, ist nun Wirklichkeit geworden. Seit der neuen Situation sind auf den Strassen immer mehr Kambodschaner zu sehen, welche das Velo vorallem für Frühsport nutzen. Für mich auch eine gute Gelegenheit, nähere Besorgungen nun mit dem Velo zu machen oder dann kleinere Ausfahrten der Küste entlang zu unternehmen. Zaly freut sich auch, endlich mal etwas weiter als nur im Quartier rumzufahren. An der Kondition müssen wir noch etwas arbeiten.

Seit längerer Zeit ist man daran, auch die Stromzuleitungen in die Quartiere etwas auf einen besseren Standard zu bringen. Und so waren ein weiteres Mal Arbeiter im Kabelgewirr beschäftigt, mit der Folge, dass wir am Schluss prompt wieder mal kein Internet mehr hatten, respektive das Zugangskabel erneut aus Versehen gekappt wurde.

In einem solchen Fall sieht es unsere interne Arbeitsteilung dann vor, dass ich mich um das zu kümmern habe. Aus Erfahrung weiss ich zwischenzeitlich bestens, dass Telefonate an die Hotline des Anbieters nicht viel bringen, sondern ich am besten gleich selber zum Arbeitsbeginn am Morgen zur Firma zu fahren habe. Es scheint, dass man mich dort mittlerweile kennt und man sich bei meinem Erscheinen bewusst ist, dass ein zeitnahes Handeln gewünscht wird. Ich war dankbar, dass mich sogleich ein tüchtiger englischsprechender Monteur begleitete und die Angelegenheit wieder in Ordnung brachte. Bis zum nächsten Mal.

A propos Strom, Somnang hatte im Verlauf dieses Jahres den grössten Teil unserer Anlage im Innen- und Aussenbereich mit Solarlichter ausgerüstet und konnte somit ein lang gehegter Wunsch von uns umsetzen. Bis anhin waren in diesem Land kaum brauchbare Solarinstallationen erhältlich und nun scheint man auch hier soweit zu sein. Alleine schon aufgrund der jährlichen Sonnenstunden eine sinnvolle Investition, die Stromrechnung lässt dies seither deutlich spüren.

Mit einer ergänzenden Installation in meinem persönlichen Aussenbereich, schlossen wir dieses Unterfangen nun ab. Nachdem weder unsere Leiter noch unser Dach für meine Gewichtsklasse gemacht ist, überliess ich die Montage liebend gerne Somnang und seinem Kollegen. Sie haben dies erfolgreich hingekriegt.

Ich bin fest davon überzeugt, dass ich auch Sihanoukville wohl kaum nochmals so ruhig, aufgeräumt und friedlich antreffen werde. Ich werde darum versuchen die weiteren Tage die mir noch bleiben bewusst zu verleben.