13.11.2022

In meiner ersten Woche in Sihanoukville war ich zur Hauptsache damit beschäftigt, mich wieder Einzuleben und mir meinen neuen/alten Alltag zu Recht zu legen. Für mich seit je her eine Selbstverständlichkeit, mich den hiesigen Gepflogenheiten anzupassen und ins Khmer-Leben einzutauchen. Kambodscha, insbesondere Sihanoukville, haben sich in der Zwischenzeit mehrheitlich dem asiatischen Tourismus verschrieben. Die Pandemie hat das seine dazu beigetragen, indem die Einheimischen das Reisen im eigenen Land entdeckten. Und dies tun sie nun in grossen Scharen, auch wenn es nur ein Wochenendausflug ist. Trifft man auf Europäer, dann vorallem an Orten wie Phnom Penh, Siem Reap oder Kampot, welche auch entsprechende Angebote bieten. In Sihanoukville beschränkt sich der westliche Verkehr in der Regel auf die Busstationen, von wo aus sich westliche Reisende auf die Überfahrt auf eine der nahe gelegenen Inseln begeben. Für mich ist und bleibt das heutige Sihanoukville als Gegenpol zu den anderen Orten ein interessanter und spannender Flecken dieses Landes und es wird mir hier sicher weiterhin nie langweilig.

Und so ist es auch dieses Mal wieder so, dass ich mich in dieser ständig verändernden Umgebung zu Beginn auf die Suche nach umgezogenen Läden mache und auf diese Weise auch gleich einen Überblick über neue Angebote erhalte. Eines ist sicher, hier gibt es zwischenzeitlich definitiv alles, was man für ein angenehmes Leben braucht, wenn man es denn findet…… Vieles nur in Khmer und Chinesisch angeschrieben bringt mich ehrlich gesagt teils an meine Grenzen. Hilft dann nicht mal mehr Google Translate, müssen Somnang und Zaly ran.

Gab es vor Jahren nebst dem üblichen Markt gerade Mal zwei brauchbare Supermärkte in der Stadt, reiht sich nun zwischenzeitlich eine Shopping-Mall an die andere, und ich kann diese gar nicht mehr zählen. Seit meiner letzten Abreise (notabene nur gerade vor 8 Monaten) ist bereits wieder ein zusätzliches Einkaufscenter entstanden. Das zeigt einerseits, mit welchem unglaublichen Tempo hier nachwievor Neues geschaffen wird und andererseits mit wievielen Zuwanderer und Gästen man künftig rechnet.

Kein Aquariumzubehör, sondern alles mögliche aus dem Meer für den Verzehr

Ich, aber auch Somnang bleiben weiterhin etwas traditioneller unterwegs: Frischwaren kommen vom lokalen Markt und ich kaufe meine Früchte immer noch lieber an einem der vielen Stände von Einheimischen. Frischer, freundlich und gleichzeitig einen Beitrag zur Vermeidung von unnötigem Plastikmüll.

A propos Tempo, eine weitere Premiere erwartete mich bei der Anfahrt von Phnom Penh vor einer Woche. Nach einer Bauzeit von ziemlich genau 2 Jahren (!!) wurde vor etwa einem Monat die 187 Km lange Autobahn zwischen Phnom Penh und Sihanoukville eröffnet. 2 Milliarden US-Dollar soll dieses aus chinesischer Hand erstellte Bauwerk gekostet haben. Für eine Gebühr von US-Dollar 12.50 gelangte ich nun also per Taxi in 2 3/4 Stunden vom Hotel in Phnom Penh in mein Zuhause. Wenn ich denke, dass ich vorher hierfür auf der normalen Landstrasse mittlerweile 6 Stunden unterwegs war, lohnt sich diese Gebühr allemal. Unsere künftigen Gäste werden dies mit Bestimmheit zu schätzen wissen. Ich habe die freie und landschaftlich schöne Fahrt mit deutlich mehr Tempo auf jeden Fall genossen. (Luftaufnahmen Khmer-Times online)

Nach dieser problemlosen Anreise und nach der ersten Aufenthaltswoche bin ich nicht nur physisch sondern auch mental bestens angekommen.