27.11.2016

Baumeisterarbeiten

Seit nun 2 Jahren sind wir nebst unserem Zuhause noch im Besitz einer 6 Aren Landparzelle etwas ausserhalb des Zentrums von Sihanoukville. Das ganze Gebiet liegt zur Erschliessung bereit, und da es hier weder einen Quartier- noch Zonenplan gibt, ist zur Zeit nur schwer abschätzbar, was genau für Bauten sich dort einmal ergeben werden. Aufgrund der Parzellengrössen und der Käuferschaft ist jedoch schwer davon auszugehen, dass es eine klassische Wohngegend mit grösseren Häuser geben wird. Die Anbindung ins Zentrum sowie zu den Stränden ist optimal. 

Dies war auch der seinerzeitige Grund für einen vorzeitigen Kauf aus privater Hand, bevor irgendwelche Spekulanten und Investoren die Preise in die Höhe treiben (Eine Nachbarparzelle wurde in den letzten Wochen bereits für das doppelte weiterverkauft!). Ideen für einen Neubau einer Liegenschaft sind bei uns durchaus vorhanden, doch Bauabsichten hegen wir aufgrund der heutigen Umstände keine. Wir sind nachwievor glücklich, an sehr zentraler und doch sehr ruhiger Lage zu wohnen. Für das Unternehmen KamboCello vorderhand genau das Richtige.

Nun zeigt aber ein jetziger Augenschein, dass es auch in dieser Gegend langsam aber sicher vorwärts geht, und einzelne Bauten entstehen. In unmittelbarer Nähe zu unserem Grundstück werden aktuell zwei Wohnhäuser gebaut und erste Strassen und elektrische Leitungen sind erkennbar. In Kambodscha ist es so, dass kein Grundstück irgendwie verwendet werden kann, wenn dieses nicht vorher mit einer Mauer eingezäunt wird. Dies nur schon alleine aus dem Grund,  damit es durch eine umliegende Bautätigkeit etwas geschützt werden kann. Zwar ist unsere Landparzelle, wie es das nachstehende Bild zeigt, zur Zeit nicht ganz unbewacht. Ein kräftiger Wasserbüffel lässt es sich hier schon eine geraume Zeit sehr wohl sein. Wir konnten ihn bis jetzt noch nicht dazu bewegen, ein andere Parzelle aufzusuchen. 

Somnang und ich haben schon seit längerem die Idee, das Landstück unabhängig einer späteren Nutzung einer sinnvollen (Zwischen-)Nutzung zuzuführen. Es besteht nun die Absicht, auf diesem eigene Früchte oder eventuell auch gewisses Gemüse anzubauen. Eine solche Bepflanzung bedarf aber sowieso vorab einer entsprechenden Ummauerung. Und so befasste ich mich nun in den letzten Tagen etwas ernsthafter mit einem Mauerbau. Üblicherweise werden in Kambodscha Arbeitskraft und Material separat beschafft. Man agiert hier also als Auftraggeber und Bauunternehmer gleichzeitig.

Eigentlich wüsste ich ja, wieviele m2 Mauer ich zu erstellen habe, doch kaum jemand kann einem hierzu verlässliche Preisangaben machen respektive die Angaben liegen teilweise so weit auseinander, dass ich mir wohl oder übel eigene Berechnungen anstellen muss. Wer hätte dies je gedacht: Jetzt bohre und schraube ich mittlerweile schon sehr erfolgreich an unserem Haus rum und sitze nun sogar an einer hoffentlich verlässlichen Kostenberechnung einer 96 Meter langen und 2.80 hohen Mauer (der schlussendlich sichtbare Mauerteil wird eine Höhe von 2 Meter aufweisen, 80 Zentimeter gelangen dann bei einem allfälligen Hausbau durch eine Erdaufschüttung unter den Boden). Wieviel Backsteine benötigt eine Mauer in diesem Ausmass und wieviel Armierungseisen ist zu bestellen? Wieviele 50kg Säcke Zement und wieviele Fuhren Sand sind für einen ordentlichen Verputz der Mauer notwendig? Einzig die Frage der Manpower war etwas schneller geklärt:  Es ist mit einer Bauzeit von rund einem Monat und dem Einsatz von 4 Mann zu rechnen. Alle weiteren Angaben berechne ich nun anhand der Besuche bei verschiedenen Lieferanten des Baumaterials (es gibt hier leider nicht wie bei uns ein einziger Händler der gleich das gesamte Material liefern kann!)

Eines ist sicher, ich werde zu einem Ergebnis kommen und ich habe viel Neues und Interessantes dazu gelernt. Neues in dieser Sache folgt innert Kürze.

Besuch bei Freunden

Anlässlich meiner Aufenthalte in Sihanoukville versuche ich wenn immer möglich auch meine einheimischen Freunde aufzusuchen. Bei Sarom und Danee hat es letzten Mai nur wenige Tage nach meiner Abreise Nachwuchs gegeben. Das Töchterchen Socheata durfte ich jetzt zum ersten Mal sehen. Das mir seinerzeit in der Schweiz übergebene Spielzeug findet also nun ein weiteres Mal Verwendung. 



23.11.2016

Abschluss der diesjährigen Renovationen

Vergangene Woche standen noch die erwähnten Malerarbeiten bei uns im Hause an. Die Küche von Somnang kam farblich ein wenig in die Jahre und verlangte unbedingt einen Neuanstrich. Zusammen haben wir dies angepackt und so auch gleichzeitig wieder mal einen richtigen Frühlingsputz gemacht. Bereits am Abend konnten wir uns dann über eine aufgefrischte Küche freuen.




Ein weiteres Projekt war dann noch der Bodenbelag des Essplatzes. Dieser Zementboden hinterlässt durch die lang andauernde Regenzeit und den vielen Pflanzen rundum mittlerweile einen etwas traurigen Eindruck. Da ist auch mit dem Hochdruckreiniger nichts mehr auszurichten. Wir diskutierten über die Variante eines Plattenbelages oder dann einen Anstrich mit einer speziellen Fussbodenfarbe, welche ein künftiges verfärben vermindern sollte. In Anbetracht dessen, dass wir die Planung der Plattenbeläge mal später für den Aussenbereich ganzheitlich angehen möchten (warte hier idealerweise auf eine professionelle Unterstützung aus der Schweiz…) wählten wir nun als Versuch die Variante Fussbodenfarbe. Und wenn wir ja schon mal am streichen sind, an einem Morgen war auch dies erledigt. Ich bin zuversichtlich, dass ich bis spätestens zu meiner Rückkehr keine Farbspuren mehr am Körper habe, der Weg zu einem geübten Maler wäre wohl noch sehr lang. Übrigens das Renovieren bereitet hier auch als Bürogummi mit 2 linken Händen Spass. Schliesslich darf es danach ja auch ein wenig kambodschanisch aussehen!


Wir sind stets bestrebt, unser Zuhause bestmöglich zu pflegen und wohnlich zu gestalten. Gerade in Bezug auf unseren Garten zahlt sich die Mühe nach den Jahren nun wirklich aus. Aufgrund der ganzjährig warmen Temperaturen stellt dieser für uns das Wohnzimmer dar. Ein Grossteil der Abende verbringen wir gerne zuhause. Übrigens genau von diesem Ort stammen auch meine regelmässigen Berichte,  und ich hoffe es gelingt mir, etwas Kambodscha-Feeling nach Europa zu übermitteln.


Zaly erfreut sich an der Lounge insbesondere dann, wenn man Zeit für ein gemeinsames Spiel hat


Life University

A propos Zaly, der geht nun nach dem 6. Geburtstag neu an die Schule der „Life University“. Diese Universität führt nebst der üblichen Khmer-Schule auch noch eine internationale Abteilung. Bei der üblichen Schule wird kein Englisch unterrichtet. Mit der Absolvierung eines Eingangstestes wird festgestellt, ob ein Kind rein sprachlich in der Lage ist, die internationalen Klassen zu besuchen. Der Grossteil des Unterrichts wird dort in englischer Sprache abgehalten. Die Landessprache Khmer wird aber ebenso wie in der normalen Schule in Schrift und Wort gelernt.

Wir waren froh, dass Zaly durch den Besuch des bisherigen privaten englischen Kindergartens diesen Eingangstest bestand. Es gibt wohl kaum etwas Wertvolleres im Leben als eine gute Ausbildung zu erhalten. Auch wenn diese Schule für die hiesigen Verhältnisse hier nicht gerade billig ist, so investiere ich doch gerne in die Zukunft eines jungen Menschen. An dieser Schule kann Zaly die gesamte Schulzeit und danach noch für 4 weitere Jahre studieren. Es ist zu hoffen, dass er so dann mal das Rüstzeug hat, einen etwas besseren Job im Land zu finden und erfolgreich eine eigene Familie zu gründen und zu ernähren. Dies ganz im Gegensatz zu seinem Vater Somnang, welcher in seinen Kinds- und Jugendjahren nie eine Schulbildung geniessen durfte und ihm daher heute nur beschränkte Verdienstmöglichkeiten offen stehen.

Unsere Aufgabenteilung im Haus sieht vor, dass ich Zaly am Morgen nach seinem Frühstück um 07.30 in die Schule fahre. Somnang kocht für ihn vorher auch das Mittagessen, welches ich dann auch gleich mitliefere. Am Nachmittag um 15.00 Uhr ist Schulschluss und Somnang holt ihn dann ab. Über die Abendstunden bin dann bei den Hausaufgaben wieder ich gefragt. 

In Kambodscha sind an allen Schulen Schuluniformen ein Muss

 

Der Schulexpress bereit zur Fahrt

 

Life University Sihanoukville

 

20.11.2016

Das Tuk-Tuk und seine Tücken

Einige Leser werden sich daran erinnern, dass ich im Frühjahr mit einem befreundeten Tuk-Tuk-Fahrer hier in Sihanoukville eine Vereinbarung über eine Zusammenarbeit eingegangen bin. Der Deal wollte es, dass ich mich mit einem Anteil am Tuk-Tuk beteilige und er mich künftig bei Fahrten in Sihanoukville als verlässlicher Partner unterstützt. Da er tagsüber noch anderweitig tätig ist, war vorgesehen, dass ich während diesen Stunden das Tuk-Tuk dann selber fahre. Gleichzeitig sichere ich mir für die Lebzeit dieses Fahrzeuges eine geeignete Werbefläche. Das also mal so die Idee vor ein paar Monaten.

In der Zwischenzeit hat mich ein Freund aus der Schweiz bei der Umsetzung meiner Ideen und Gestaltung meiner Werbefläche unterstützt. Das Resultat konnte sich sehen lassen und so kam ich nun eben mit diesen Vorlagen zurück nach Sihanoukville. Saoa, so heisst der Tuk-Tuk-Fahrer, war mit mir einig, dass wir vor der Anbringung der Werbung noch eine Sanierung des Gefährtes vornehmen. Einerseits war ein neuer Anstrich dringend notwendig und die Sitzpolster waren zu ersetzen. Kleinere technische Mängel sollten unbedingt auch noch behoben werden. Insbesondere der Umstand, dass nicht mehr alle Bremsen und auch der Autostart teilweise nicht mehr funktionierten, behagte mir nicht wirklich.

Nach einer Woche war es dann soweit, das Tuk-Tuk erblickte in neuem Glanz und meine erste Fahrstunde nahte. Trotzdem ich mir ja das Fahren eines grösseren Motorrades durchaus gewohnt bin, tätigte ich meine ersten Fahrversuche hier auf einer wenig befahrenen Nebenstrasse, dies unter der fachkundigen Anleitung von Saoa. Ich musste schnell mal zur Kenntnis nehmen, dass der Töff als solches wohl kaum ein Problem darstellt, doch die Dimension dieser Kiste hinten dran schon eher ein Problem ist, und viel Übung braucht. Schaffe ich es, mit dem Vorderrad schön allen Löcher und Unebenheiten der Strassen auszuweichen, so mag mir dies mit den Hinterräder irgendwie nicht so richtig gelingen. Der Fahrtkomfort für meine Mitfahrer ist so definitiv (noch) nicht gegeben. Schlussendlich führte dann unsere Trainingsfahrt ins Stadtzentrum und da war es dann ganz vorbei mit lustig. Während Saoa hinten in der Kabine etwas hektisch von links nach rechts rutschte und ich beinahe einen Rollerfahrer mit aufgeladenen Hühner angefahren hätte, musste ich mir eingestehen, dass dieses Vorhaben bei uns in der Schweiz wohl klappen würde, hier aber bei dieser Fahrweise und den fehlenden Verkehrsregeln wohl eher nicht. Saoa stieg etwas blass und schwitzend vom Tuk-Tuk ab und war dann sichtlich froh, dass ich dies auch so sehe.

Ich liess mich ab dann wieder gemütlich und relaxt von ihm durch die Strassen fahren und kann Entwarnung geben, er wird dies auch weiterhin für mich und meine Gäste tun…. Aber schön ist es, das neue alte Tuk-Tuk in Sihanoukville!

Vor dem Neuanstrich



Uns so begegnet man dem Tuk-Tuk heute

 



Apsara und andere Tanzformen

Ein wichtiges Kulturgut in Kambodscha stellt der Apsara-Tanz dar. Schon seit mehr als tausend Jahren gehört dieser Tanz zur Kultur Kambodschas. Mit komplexen Bewegungsabläufen werden mit diesem Tanz Geschichten aus der Mythologie erzählt. Junge Mädchen können diese besondere Tanzform in einer neunjährigen Ausbildung erlernen. An der Akademie der Königlichen Universität in Phnom Penh melden sich jedes Jahr mehrere hundert junge Mädchen an, um diesen Tanz erlernen zu können. Die Ausbildung zur Apsara – Tänzerin erfordert sehr viel Kraft, Durchhaltevermögen und Disziplin.

Es gibt in Kambodscha zwar immer mehr Orte, an welchen man verschiedene Tanzvorführungen sehen kann, doch bleiben solche den meisten Touristen hier vorenthalten. Letzte Woche gingen wir wieder einmal auswärts essen und hatten in einem der besseren Khmer-Restaurants das Glück einer Tanzvorführung beizuwohnen.