21.03.2018

Meine diesjährige Saison in Kambodscha endet nun mit dem heutigen Tag und Morgen gehts wieder ab Richtung Schweiz. Ich darf wiederum auf eine erfolgreiche Zeit in meiner Wahlheimat zurück blicken. Ein grosses Dankeschön einmal mehr an meine einheimischen Mitstreiter hier in Kambodscha, welche es erst möglich machten, dass alles so reibungslos lief. Danke! សូមអរគុណ

Schön, dass Du als Leser die Geschichten um KamboCello verfolgt hast. Nächste Neuigkeiten gibts an dieser Stelle wieder zum nächsten Saisonbeginn im November. Bis dahin wünschen wir Allen eine gute Zeit und verbleiben mit einem Blumengruss aus unserem Garten.

18.03.2018

Nach der Abreise unserer letzten Gäste rückt nun langsam aber sicher auch meine Heimreise in die Schweiz näher. Somit dienen meine letzten Tage standesgemäss dazu, noch einige Kleinigkeiten in und um unser Haus für die bevorstehende Regenzeit vorzukehren und auch bereits gewisse Planungen für die nächste Saison an die Hand zu nehmen. Im Zentrum dieser Woche stand aber auch noch etwas Kontaktpflege zu Freunden und Bekannten hier in Sihanoukville, und schlussendlich natürlich auch ein paar Erholungsstunden am Strand, bevor dann in der Schweiz wieder der Berufsalltag auf mich wartet.

Dank Somnang kenne ich bereits etliche Khmers in der Stadt, so auch die ältere Dame, welche unweit von unserem Zuhause einen wunderbaren Khmer-Icecoffee braut. Nespresso-Maschine hin oder her, dieser Ice-Coffee ist schlichtweg top und ich werde einen solchen mit Bestimmheit in der Schweiz vermissen.

Ein gern gesehner Gast bei uns im Garten ist Monika, einigen sicher bekannt aus der Auswanderer-Serie „Auf und davon“ des Schweizer Fernsehens. Seit Peter und Monika nach Sihanoukville ausgewandert sind, pflegen wir hin und da Kontakt und tauschen uns über Aktualitäten in unserer Wahlheimat aus. Nachdem das Paar zwischenzeitlich getrennte Wege geht, ist es vorallem Monika, welche den Kontakt zu uns Aufrecht hält.

Keine Woche ohne Überraschung, dieses Mal jedoch eine der unliebsameren Art: Viel habe ich schon berichtet über die sehr unübersichtliche Verkehrssituation in den Zentren Kambodschas. Rund 12’000 Kilometer habe ich seit meinem Roller-Kauf schon mit diesem zurück gelegt, und ich attestiere mir selbst, dass ich mich mit den verkehrstechnischen Gepflogenheiten durchaus auskenne. Doch diese Woche kam es, wie es eigentlich schon lange einmal fällig war, etwas anders. Eine Tankstellen-Querung, eine Kreuzung und gleichzeitig Gegenverkehr waren für meine Augen ein paar Fahrzeuge zu viel aufs Mal und somit hats dann eben auch „tätscht“. Vorweg genommen, es wurden mit Ausnahme von ein paar Schürfungen weder mein einheimischer Kontrahent noch ich ernsthaft verletzt. Wer die Schuld zu tragen hat, lässt sich auch nicht wirklich klären. Ich verzichtete nicht zuletzt wegen den vielen Khmer-Zeugen am Strassenrand auf jeden Fall gerne auf den Einsatz der Polizei und erklärte mich vorweg bereit, für den materiellen Schaden an beiden Fahrzeugen aufzukommen. Der Schaden am anderen Roller war Gott sei Dank nur klein, bei mir waren es doch ein paar Teile mehr, welche ersetzt werden mussten. Der Roller sah aber schon nach wenigen Stunden dank des rassigen Einsatzes des Mechanikers in der Honda-Werkstatt wieder flott aus, und ich wagte mich wieder in den Verkehr.

Ein weiteres Kapitel schreibt mittlerweile auch die Geschichte um unsere unüberbaute Landparzelle etwas ausserhalb vom Zentrum. Die Parzelle haben wir im Mai 2014 erworben, nachdem ein Bauer damals ein Grossteil seiner Fläche abparzellierte und einzeln veräusserte. Ziel war es, für die nächste Generation von Somnang noch ein Landstück zu sichern, bevor Sihanoukville vollends in den Besitz von Investoren übergeht. Es zeigte sich, dass wir hier einen guten Riecher hatten. Ein Landerwerb in dieser Grösse wäre heute zu den heutigen Konditionen kaum mehr möglich.

Ist man erst im Besitz von Grundeigentum in Kambodscha, so folgen dann konsequenterweise auch weitere Schritte. So ist zum Beispiel das Land mit einer hohen Mauer zu umgeben, um so den Besitz klar zu markieren und es vor einer ungewollten Nutzung durch Dritte zu schützen. Dies haben wir bereits ende 2016 erfolgreich getan.

Der Wasserbüffel, nennen wir ihn mal Toni, hatte hingegen am Landerwerb und Mauerbau von uns nicht wirklich eine Freude, pflegte er doch just auf unserem Grundstück zu grasen und hatte dort auch sein ganz persönliches Wasserloch um sich im Morast zu suhlen. Er verschob dann aber sein Domizil doch noch rechtzeitig etwas nach links und wir mussten die Mauer nicht um ihn herum bauen.

In der Zwischenzeit hat nun die Bautätigkeit rund um unsere Parzelle früher eingesetzt als erwartet. Daher ist nun auch der Zeitpunkt gekommen, der Parzelle noch einiges an Erde zuzuführen, bevor dies die Nachbarparzellen getan haben und sich unser Grundstück in der Regenzeit in ein Schwimmbecken verwandelt. Es ist nämlich nicht davon auszugehen, dass vorab eine ordentliche Entwässerung und Kanalisation erstellt wird und somit hat ganz einfach der gewonnen, der an höchster Stelle baut….

In den letzen Wochen haben wir daher eine Baufirma beauftragt, unser Grundstück mit Erde aufzufüllen. Insgesamt waren hierzu 108 Lastwagenfahrten notwendig. Somit steht nun einer künftigen Nutzung absolut nichts mehr im Wege.

ü

Und übrigens auch Toni geht es gut. Er hat es sich zwischenzeitlich wie gesagt auf dem Nachbargrundstück wohnlich eingerichtet, Suhlbecken inklusive.

Gastbeitrag

Sepp & Erwin, 21.02.2018 – 13.03.2018

Wenn Zwei eine Reise tun…

Aus einer Idee, vor ca. zwei Jahren, ist es nun schon eine Geschichte.

Dank Cello, unserem Schweizer Reiseleiter, der sich in Kambodscha besser auskennt, als manch Einheimischer, durften wir drei Wochen Kambodscha erleben, die wir niemals in unserem Leben vergessen werden. Was uns da gezeigt wurde und wir zu sehen bekamen, übertrifft jegliche Vorstellungen, das Land bietet einfach alles!

Hervorheben möchten wir an erster Stelle die Herzlichkeit dieser Menschen, auch wenn viele von ihnen täglich um ihre Existenz zu kämpfen haben.

Von Rheinfelden nach Phnom Penh, Battambang, Siem Reap und nach Sihanoukville, wo wir im Hause von KamboCello mit grosser Freundlichkeit als Gäste aufgenommen wurden. Dass es mitten in der Stadt Sihanoukville eine grüne Oase gibt, das glaubt man nur, wenn man dies mit eigenen Augen gesehen hat. Ein Botaniker hätte Mühe alle Pflanzen mit dem richtigen Namen zu nennen. Was Cello und Somnang hier aufgebaut haben, um das leibliche Wohl ihrer Gäste zu beglücken, ist einmalig.

Somnang, der ein ausgezeichneter Koch ist, hat uns täglich mit seinen wunderbaren Khmer-Gerichten verköstigt. Dies ist von grosser Klasse, vorallem wenn man sieht, wie klein die Küche ist. Wenn dann noch Zaly anwesend ist, wenn er nicht gerade in der Schule ist, wird für genügend Unterhaltung gesorgt. Langeweile kommt da sicher nicht auf.

In den Städten sieht man, wie im Überfluss von chinesischer Hand neue Hochhäuser und Hotels gebaut werden.

Strassenverkehrsregeln gibt es vereinzelt, aber eingehalten werden diese überhaupt nicht. Das muss man gesehen haben wie da der Verkehr läuft. Links und rechts vorbei, der Gegenverkehr auch links und rechts vorbei, keine Fussgängerstreifen, man geht und fährt einfach so, dass fast jeder Vortritt hat. Vier Personen auf einem 125 ccm Motorrad sind keine Seltenheit.

Wir können nicht alles niederschreiben, was wir so alles erleben und sehen durften, trotzdem hier ein paar Stichwörter: Foltermuseum der Khmer und Killing Fields (über 100‘000 Menschen wurden ermordet 1975-1979), Königspalast, div. Tempel, Märkte, Reisschnapsherstellung, Fischpastenproduktion mit einfachsten Hilfsmittel inkl. Geruch, Bambootrain, Lotusblütenanbau und wie daraus Lotusseide hergestellt wird. Seidenproduktion aus Seidenraupen. Tagesausflug zum Weltwunder der Tempel von Angkor sowie die Reisnudelherstellung im Familienbetrieb. Sehr beeindruckend der Besuch im Kinderspital von Beat Richner in Siem Reap, etc.

Uns hat auch der Umgang mit der heutigen Zeit beeindruckt. Jede Person hat ein Smartphone in den Händen, aber Umweltschutz kennt man in diesem Land überhaupt nicht. Die moderne Welt mit den vielen verschiedenen Kunststoffverpackungen verschandeln dieses Land in einem Mass, dass es einem weh tut, vor allem wenn man anders erzogen wurde und man weiss, was mit wenig Aufwand möglich wäre.

Auch einmal unverhofft einen Tag ohne Strom zu leben, zeigt, dass wir aus einem Land kommen, bei dem der Wohlstand Alltag ist.

Unser Abenteuer endete nach ein paar Badetagen in Sihanoukville.

Lieber Cello wir können Dir nicht so viel zurückgeben, wie das was Du für uns getan und organisiert hast.

Wir möchten Dir aber von Herzen einfach danke sagen.

Sepp & Erwin


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