24.11.2019

Am vergangenen Wochenende durfte ich wie bereits erwähnt einen besonderen Gast in Phnom Pemh in Empfang nehmen. Ich freue mich sehr, dass mich Rafi, ein langjähriger Freund und Weggefährte in Kambodscha besuchen kommt. Nicht zuletzt auch dank seinen Inputs und Unterstützung ist KamboCello heute was es ist. Schön, dass ich ihm längst Vertrautes nun vor Ort zeigen darf. In diesem Sinne herzlich Willkommen Rafi.

In einer gemeinsamen Woche mit Aufenthalten in Phnom Penh, Battambang und Siem Reap kam das Schreiben diese Woche natürlich etwas zu kurz und ich genoss für einmal einfach meine eigentlichen Ferientage. Ich belasse es daher bei einer Auswahl aus Rafi’s Aufnahmen.

Gestern Samstag sind wir nun von Siem Reap nach Sihanoukville geflogen und werden nun noch für eine weitere gemeinsame Woche mein Khmer-Zuhause geniessen.

17.11.2019

Der Beginn der letzten Woche war durch die Feierlichkeiten zum 66. Unabhängigkeitstag Kambodschas und das heuer gleich darauffolgende 3tägige Wasserfest geprägt. Reisten früher während diesen Tagen tausende von Kambodschaner an die Strände von Sihanoukville, blieb es seit dem Bauboom hier nun merklich ruhiger. Die Festivitäten konzertrieren sich seither in Phnom Penh und Siem Reap und nur vereinzelt sind bei uns inländische Reisende auszumachen. Trotzallem aber auch in Sihanoukville nicht weniger Grund, 3 Tage die Schule und öffentliche Institutionen zu schliessen. Somit war es mir für einmal gegönnt, etwas mehr Zeit mit Zaly zu verbringen. Wir genossen die gemeinsamen Aufenthalte in der grosszügigen Poolanlage vom Sokha-Resort, nutzten die Zeit aber auch für ein paar Nachhilfelektionen in Mathematik und Grammatik. Beste Übung auch für mein Hirn, wielange ist es doch her, dass ich schriftlich zu rechnen hatte…

Wie fast immer, wenn ich bis jetzt hier war, gab es Reparaturen an einer unserer Klimageräte oder eine solche musste gar ausgewechselt werden. In Anbetracht der Gerätepreise darf man mit der Lebensdauer der Geräte aber durchaus zufrieden sein. Ein Wechsel war nun auch in dieser Saison wieder angezeigt. Ein absolutes Novum ist nur, dass bei uns zuhause ein Khmer erstmals überhaupt mit einer Wasserwaage hantierte. Dies habe ich in all meinen Jahren noch gar nie gesehen und habe mich schon des öfteren über etwas schiefe Installationen geärgert. Ein extra Trinkgeld war dem Arbeiter gewiss.

Und dann war dann diese Woche auch noch die von mir versprochene Rundfahrt durch Sihanoukville. Habe mir mal die verschiedenen neuen Bauten angeschaut und verschaffe hiermit gerne einen weiteren Einblick. Erste grössere Objekte sind fertig gestellt und bereits in Betrieb und lassen sich in Bezug auf Gestaltung und Einrichtung durchaus sehen, abgesehen davon ob man dies nun hier in diesem Ausmass für nötig empfindet oder nicht. Die chinesische Seidenstrasse: Sihanoukville im Zerfall und Aufbau. Ein Vergleich des Löwendenkmals zwischen 2004 und heute verdeutlichen die Veränderungen eindrücklich:

Noch viele weitere Mega-Bauten sind in Planung oder im Bau. Das Ende der Fahnenstange ist offenbar noch lange nicht erreicht.

Die Regierung Kambodschas will in Sachen Infrastruktur ebenso vorwärts machen. Erst kürzlich wurde ein Kredit von 200 Millionen Dollar gesprochen, um das gesamte Strassennetz in und um Sihanoukville durch verschiedene Unternehmen innert Jahresfrist auf Vordermann zu bringen. Der Baubeginn ist auf jetzt angesetzt. Es scheint ihnen ernst zu sein. Die Bagger sind überall aufgefahren und machen die neuen Strassenbreiten sichtbar. Das ganze recht unzimperlich, viele Betriebe haben quasi über Nacht ihren Vorplatz verloren. Ich stelle mir gerade vor, wie es wäre, wenn der Staat ähnliche Mittel in eine ordentliche Abfallbewirtschaftung investieren würde!

Eines ist sicher, die Silhoutte von Sihanoukville wird sich bis zur Vollendung moch einige Male verändern.

Nach zwei Wochen Sihanoukville bin ich nun seit Freitag wieder unterwegs. Mein Weg führte mich zurück nach Phnom Penh, wo ich gestern einen guten Freund aus der Schweiz am Flughafen abholen durfte. Ich freue mich sehr darauf, mit ihm die weiteren 2 Wochen verbringen zu dürfen und ihm einen Einblick in meine zweite Heimat geben zu können.

10.11.2019

Eine Woche ist es nun her, seit meiner Ankunft in Kambodscha. Reiste ich in den letzten Jahren ohne nennenswerte Verspätungen hier hin, musste ich dieses Mal eine unerwartete Verzögerung in Kauf nehmen. Bereits auf der Startpiste angekommen, kehrte unsere Maschine nämlich zurück zum Gate. Es sei ein technisches Problem zu beheben hiess es aus dem Cockpit und es sei etwas Geduld gefragt. Ob der Flug nach Bangkok nicht schon lange genug wäre, so verbrachten wir noch weitere 75 Minuten im Flugzeug wartend auf den Start. Schlussendlich sind wir aber gut und sicher in Bangkok angekommen. Nur gut, dass ich den Bangkoker Flughafen gut kenne, denn durch die Verspätung glich das Umsteigen zum Weiterflug fast einer olympischen Disziplin. Etwas entspannter genoss ich dann den Flug nach Phnom Penh.

Wie gewohnt gab es für mich in Phnom Penh hinsichtlich meiner anstehenden Rundreisen noch ein paar Kleinigkeiten zu organisieren, bevor ich mich am Folgetag früh auf den Weg nach Sihanoukville machte. Der Verkehr Richtung Süden war auch dieses Mal nicht weniger. Nach 6 Stunden war es dann geschafft und Somnang und Zaly durften mich in meinem kambodschanischen Zuhause willkommen heissen.

Auch Kambodscha war in diesem Jahr von heftigem Monsunregen betroffen. Während einigen Wochen war hier buchstäblich Land unter, und die ungenügenden Abflussmöglichkeiten machten sich deutlich bemerkbar. Erstmals hatte auch Somnang in unserem Zuhause mit dem Wasser zu kämpfen, und veranlasste ihn während meiner Abwesenheit zu baulichen Massnahmen im Eingangsbereich. Hoffen wir mal, dass es etwas nützt und wir auch künftig von grösserem Ungemach verschont bleiben.

In unserer direkten Nachbarschaft wurde ja seit der letzten Saison ebenso kräftig gebaut. Einige Bauten sind heute bewohnt und neben unserem Haus, dort wo im letzen Jahr einer unserer Gäste noch auf unbebauter Landfläche einen Dronenflug startete, nimmt innert Kürze ein Hotel den Betrieb auf. Es ist nun deutlich mehr Leben in unserem Quartier, Negatives gibt es vorderhand aber gar nichts zu berichten, hoffen wir mal, dass dies so bleibt. Endlich konnte sich unsere Anwohnerschaft nun auch über einen Finanzierungsschlüssel für die Sanierung unserer Zufahrt einigen. Der Leidensdruck ob der bisherigen Schlammpiste war wohl mittlerweile doch etwas gar gross.

So sieht es nun also nach weiteren 7 Monaten in unserer Strasse aus:

Im hinteren Teil das neue Hotel aktuell noch im Bau

Sihanoukville veränderte sich seit meiner letzten Abreise wie zu erwarten erneut massiv. Langsam aber sicher wird das neue Gesicht der Stadt deutlich erkennbar und erstmals erhalte ich nun das Gefühl, dass sich einige Dinge hier trotzallem zum positiven bewegen könnten. Gerne veröffentliche ich an dieser Stelle nächsten Sonntag ein paar aktuelle Bilder aus der Stadt.

Als ich vor 15 Jahren zum ersten Mal nach Sihanoukville reiste, waren hier nicht viele westliche Reisende anzutreffen. Es war damals nicht ganz einfach, sich quasi mit Händen und Füssen zu verständigen. Mit den Jahren waren dann immer mehr Läden und Restaurants in englischer Sprache beschriftet. Heute nach der fast schon fluchtartigen Abwanderung von westlichen Bewohner und Touristen stehe ich wieder dort wo ich am Anfang war, denn englische Beschriftungen haben den hiesigen und chinesischen Schriftzeichen Platz gemacht. Nun gilt es halt wie früher: selber nachschauen was es so gibt und die Nase in die „Kochtöpfe“ stecken. Ich stelle fest, dass ich dies noch nicht ganz verlernt habe.. Ein paar Wörter Khmer eröffnen einem ohnehin so manche Möglichkeiten.

Ehrlich gesagt bin ich aber auch nicht ganz unglücklich darüber, dass es auch noch einige Sachen gibt, welche mir vertraut sind und ich nicht unbedingt missen möchte. Einerseits sind dies die einheimischen Freunde, welche mich Jahr für Jahr wieder begrüssen oder dann zum Beispiel das eine odere andere Geschäft, in welchem ich schon fast ein wenig Stammkunde bin.

Mein Coiffeur des Vertrauens

Die uns liebgewonnene Kaffeebar

Und nicht zuletzt sind es natürlich insbesondere meine beiden Mitbewohner Somnang und Zaly, welche mir ein vertrautes Zuhause bieten. Schon lange habe ich mich an die Köstlichkeiten aus der Khmer-Küche von Somnang gewöhnt oder lasse mich zwischendurch gerne mal beim zubereiten eines Fruchtdrinks durch Zaly unterstützen.

Einer meiner Favoriten: Steamed Ginger Fish

Passion Soda