Rafi, 16.11. – 1.12.2019
Einigermassen unvoreingenommen bin ich Mitte November zu Hause aufgebrochen, um in dieses ominöse Kambodscha zu reisen. Sehr viel habe ich bereits auf eben dieser Website schon gelesen und gesehen. Nun wollte ich mir endlich ein eigenes Bild dieses Landes und vor allem der Menschen machen. Ich sollte nicht enttäuscht werden.
Da der KamboCello schon mit vielen meiner Bilder über die Rundreise berichtet hat, verzichte ich hier auf eine detailierte Berichterstattung und beschränke mich auf meine persönlichen Eindrücke.
Die erlebte Vielfalt in diesem Land hat mich fasziniert: die pulsierende Hauptstadt Phnom Penh, das reizvolle und beschauliche Battambang, der Touristenort Siem Reap, das Leben der Landbevölkerung und schliesslich Sihanoukville, die Stadt im Umbruch.
Was ich in so kurzer Zeit erlebte, machte mich immer wieder sprachlos, eine unglaubliche Reise, gespickt mit unerwarteten Erlebnissen, grossartigen Momenten und feinen Details. Auch schwere Kost, wie die ganzen Auswirkungen und Mahnmale der Herrschaft der Roten Khmer darf bei der Auseinandersetzung mit diesem Land nicht fehlen.
Unterwegs haben mir einige Menschen einen kleinen Einblick in ihren Alltag gegeben. Es wurden mir dabei die Augen geöffnet für die Art, wie die Kambodschaner leben und warum etwas ist, wie es ist. Solche Begegnungen machen eine Reise erst spannend, und sie helfen, das Gesehene einzuordnen.
Als Besucher eines fremden Landes beobachte ich und mache mir viele Gedanken. Am augenfälligsten geschah dies bei mir bei den Umweltthemen. Der Abfall, der vielerorts herumliegt und der enorme Benzinverbrauch all dieser Gefährte, Generatoren, Pumpen und sonstigen Maschinen, die überall sichtbar sind, lassen einen schon rätseln, wo hier der Klimaschutz geblieben ist. Da der CO2-Ausstoss der Schweiz pro Kopf aber nach wie vor um ein Vielfaches höher ist, müssen wir hier erst mal vor unserer eigenen Tür wischen.
A propos wischen: Das ist vermutlich die häufigste Beschäftigung der Leute in Sihanoukville! Was hier im Moment los ist, muss man gesehen haben, um es zu glauben! Kein Stein bleibt auf dem anderen – keine Strasse unberührt: Unmengen von riesigen Hotels und Casinos werden gleichzeitig gebaut, während dazwischen alle (!) Hauptstrassen der Stadt gleichzeitig aufgerissen werden. Wahnsinn! Was Gentrifizierung bedeutet, lässt sich hier beispielhaft in allen Facetten und mit voller Wucht erleben.
Vielen Dank an Cello, der mir diese Rundreise ermöglicht hat. Ich kehre gesund, munter, glücklich und zufrieden nach Hause zurück. Mein Horizont hat sich definitiv erweitert!
Danke auch an Somnang und Zaly für die Gastfreundschaft in deren Heim und allen Menschen, die mir ihr Land näher gebracht haben!
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Rafi