12.02.2023

Mit dem seinerzeitigen Projektstart von KamboCello hatte ich mir vorgenommen, auf unserer Webseite laufend über Geschehnisse und Entwicklungen in meiner zweiten Heimat zu berichten. Die hiesige Welt und die Lebensweise sind ja so was von anders als in unserer aufgeräumten und durchorganisierten Schweiz. Beste Voraussetzungen für eine wiederkehrende Berichterstattung aus der Ferne. Seither habe ich nun rund 200 Artikel verfasst und ich denke, ich konnte auf diesem Weg den Daheimgebliebenen während all den Jahren das eine oder andere Interessante aus einer ganz anderen Welt vermitteln.

Die aktuelle Rundreise ist in vollem Gang und meine Gäste lassen sich soeben die furchtbare Geschichte der Roten Khmer per Audio-Tour im ehemaligen Foltergefängnis in Phnom Penh näher bringen. Zeit für mich, mir in einem gegenüberliegenden Strassenkaffee eine Pause zu gönnen und die Geschehnisse um mich herum zu beobachten. Zeit aber auch, um mir Gedanken über den heutigen Bericht zu machen. Manchmal überkommt mich das Gefühl, bald mal über alles geschrieben zu haben und die jetzige Reise ist ebenfalls noch gar jung um viel Aussagekräftiges darüber kund zu tun.

„Ich schreibe nur solange, als ich auch etwas zu berichten habe“, diesem Credo möchte ich auch in Zukunft treu bleiben. Im Moment fühle ich mich gerade etwas ausgetippt und warte auf eine neue Eingebung. Schreibblockaden soll es ja geben, eine üble Geschichte für Leute, welche mit Schreiben Geld zu verdienen haben. Ein zweiter frisch gepresster Mix-Frucht Shake macht es im Moment zwar nicht einfacher, dafür bin ich mit dieser Vitaminbombe zumindest bestens für den weiteren Tag gerüstet.

Ich wurde schon gefragt, wie einer meiner Berichte eigentlich entsteht, respektive wie ich hierzu vorgehe. Es ist ein wenig wie mit dem Huhn und dem Ei, was kommt zuerst? Ich lege mich diesbezüglich auf keine eigentliche Methode fest. Entweder habe ich in der Vergangenheit oder aktuell ein paar besondere Momente mit Fotos festgehalten und schreibe danach einen Text dazu, oder mir kommt eine Geschichte in den Sinn und ich mache mich erst dann auf die Suche nach den richtigen Bildern. Ich verbringe während meiner Zeit in Kambodscha viel Zeit mit lesen und verfolge auch mit Interesse die Veröffentlichungen der lokalen Medien. Dies sind auch immer wieder gute Anstösse für meine eigene Berichterstattung.

Gewisse Berichte können bis zu einer Veröffentlichung ohne weiteres mal mehrere Monate ein Entwurf-Dasein fristen, bis dann der richtige Moment gekommen ist. Schlussendlich gilt es, eine für Aussenstehende nachvollziehbare Chronologie zu schaffen. Auch immer wieder kommt es mal vor, dass ich einen bereits fertigen Bericht noch kurz vor der geplanten Veröffentlichung ein weiteres Mal komplett umformuliere und ihm ein neues Gesicht verleihe…… Entschuldigung, soeben kommen nun meine Gäste zurück von ihrer Besichtigung.

Wir berichten über das Erfahrene und Gesehene und weiter gehts mit der Tour. Ich glaube, meine Miniblockade, wenn es überhaupt denn eine war, ist bereits überwunden. Für weiteren Stoff ist sicher gesorgt – und auch der heutige Sonntag scheint gerettet!