Der eigentliche Start unserer Rundreise in den Nordosten des Landes war dieses Mal in Siem Reap. Dies nachdem wir auf der Anfahrt aus Phnom Penh noch einen Zwischenstopp in Battambang einlegten und in Siem Reap insgesamt zwei Tage verbrachten. Die Unterschiede zwischen dem Landleben und dem Touristenmekka Siem Reap scheinen von Mal zu Mal grösser zu werden. Hier ist Unterhaltung rund um die Uhr angesagt. Für mich eine Parallel- und Scheinwelt, die zwar nicht so meins ist, aber eben auch zu Kambodscha gehört.

Dem Tourismus scheinen wenig Grenzen gesetzt. Findige Investoren lassen es seit neustem im 35 Grad heissen Siem Reap schneien und dies in einer Halle etwas ausserhalb des Zentrums. Die Eis- und Schneewelt, eine ökologische Bruchlandung sondergleichen.


Und so fühlten wir uns also bereit, wieder in das reale Leben der Khmer einzutauchen. Unser Fahrer Sopha holte uns wie immer pünktlich im Hotel ab und los konnte es gehen Richtung laotischer Grenze.

Schon nach kurzer Zeit führte uns der Weg durch landschaftlich schöne Gegenden mit nur wenig Verkehr. Traditionelle Khmer-Häuser säumten fortan die Strassen und die unterschiedlichsten Plantagen vermochten aufzuzeigen, mit was die Einheimischen ihren Lebensunterhalt finanzieren.




Der Maniok ist wohl eines der Gemüse, welches nebst dem Reis in diesen Provinzen am häufigsten angebaut wird. Maniok, auch schon mal als Kartoffel der Tropen genannt, hat sich in den letzten Jahren in Kambodscha zu einer wichtigen Exportpflanze entwickelt. Vorallem in China und Thailand ist diese Pflanze stark für industrielle Zwecke (z.B. Herstellung von Stärkemittel oder Produktion von Klebstoffen) gefragt. In Kambodscha selber gilt der Maniok aber als wichtiges Nahrungsmittel, welches gekocht, gebacken oder frittiert und als Beilage oder Hauptmahlzeit serviert wird. Maniok wird aber auch für die Herstellung verschiedener Desserts verwendet, so zum Beispiel mit Palmzucker und Kokosmilch gekocht. Und schlussendlich gilt das Maniokmehl auch als glutenfreier Weizenmehlersatz und dient zur Herstellung von allerlei Backwaren.
Entlang unserer Strecke treffen wir auf unzählige Maniokplantagen. Die geernteten Knollen werden zerschnitten und auf den Vorplätzen getrocknet, bevor das Produkt dann seiner weiteren Bestimmung zugeführt wird.



Unser Weg in die Provinzhauptstadt Stung Treng ist auch gleichzeitig ein Weg weg aus der bisher gewohnten Komfortzone. Auf einmal werden die Verpfegungsstätten etwas einfacher und es lässt sich auch nicht immer genau abschätzen, was die bestellten Mahlzeiten alles so enthalten. Manchmal hilft „Google Translate“ aber auch dies halt nur solange man eine Internetverbindung hat. Ich stelle auch immer wieder fest, dass es zwar sehr nützlich ist, auf etwas einheimischen Wortschatz zurückgreifen zu können, schlussendlich hilft aber auch dies nicht, wenn einem die Einheimischen das Gesprochene nicht als ihre Sprache abnehmen. Dann bleibt nur eines, wir vertrauen auf die Bilder oder haben zwischendurch mal wieder was zu lachen.



Nach einer Reisezeit von sechs Stunden erreichen wir unser Etappenziel Stung Treng und überqueren hierzu die Brücke über den stattlichen Mekong um das Zentrum der Stadt zu erreichen.

Der nördliche Verkehrsknotenpunkt, nur wenige Kilometer von Laos entfernt, nutzen auch wir nur als Zwischenhalt für eine am anderen Tag stattfindende Weiterfahrt zu unserem eigentlichen Ziel, der Provinz Ratanakiri.
Wir lassen es uns nicht nehmen, die an idyllischer Flusslandschaft gelegene Stadt noch etwas zu erkunden. Ein abendlicher Stadtbummel und tagsdarauf ein früher Marktbesuch sind hierfür genau das Richtige.









Wie auf dem Land üblich, ist auch hier eine frisch zubereitete Morgenverpflegung direkt am Markt angesagt. Und man muss dabei nicht mal auf den Kaffee verzichten. Ein solcher gibt es in einem der vielen Kaffeeshops nach Khmer-Art zubereitet.




Frisch gestärkt kann dann die Reise mit einem Minibus weiter gehen. In wenigen Stunden erreichen wir die Provinz Ratanakiri. Hierzu dann mehr nächste Woche.













































