10.11.2019

Eine Woche ist es nun her, seit meiner Ankunft in Kambodscha. Reiste ich in den letzten Jahren ohne nennenswerte Verspätungen hier hin, musste ich dieses Mal eine unerwartete Verzögerung in Kauf nehmen. Bereits auf der Startpiste angekommen, kehrte unsere Maschine nämlich zurück zum Gate. Es sei ein technisches Problem zu beheben hiess es aus dem Cockpit und es sei etwas Geduld gefragt. Ob der Flug nach Bangkok nicht schon lange genug wäre, so verbrachten wir noch weitere 75 Minuten im Flugzeug wartend auf den Start. Schlussendlich sind wir aber gut und sicher in Bangkok angekommen. Nur gut, dass ich den Bangkoker Flughafen gut kenne, denn durch die Verspätung glich das Umsteigen zum Weiterflug fast einer olympischen Disziplin. Etwas entspannter genoss ich dann den Flug nach Phnom Penh.

Wie gewohnt gab es für mich in Phnom Penh hinsichtlich meiner anstehenden Rundreisen noch ein paar Kleinigkeiten zu organisieren, bevor ich mich am Folgetag früh auf den Weg nach Sihanoukville machte. Der Verkehr Richtung Süden war auch dieses Mal nicht weniger. Nach 6 Stunden war es dann geschafft und Somnang und Zaly durften mich in meinem kambodschanischen Zuhause willkommen heissen.

Auch Kambodscha war in diesem Jahr von heftigem Monsunregen betroffen. Während einigen Wochen war hier buchstäblich Land unter, und die ungenügenden Abflussmöglichkeiten machten sich deutlich bemerkbar. Erstmals hatte auch Somnang in unserem Zuhause mit dem Wasser zu kämpfen, und veranlasste ihn während meiner Abwesenheit zu baulichen Massnahmen im Eingangsbereich. Hoffen wir mal, dass es etwas nützt und wir auch künftig von grösserem Ungemach verschont bleiben.

In unserer direkten Nachbarschaft wurde ja seit der letzten Saison ebenso kräftig gebaut. Einige Bauten sind heute bewohnt und neben unserem Haus, dort wo im letzen Jahr einer unserer Gäste noch auf unbebauter Landfläche einen Dronenflug startete, nimmt innert Kürze ein Hotel den Betrieb auf. Es ist nun deutlich mehr Leben in unserem Quartier, Negatives gibt es vorderhand aber gar nichts zu berichten, hoffen wir mal, dass dies so bleibt. Endlich konnte sich unsere Anwohnerschaft nun auch über einen Finanzierungsschlüssel für die Sanierung unserer Zufahrt einigen. Der Leidensdruck ob der bisherigen Schlammpiste war wohl mittlerweile doch etwas gar gross.

So sieht es nun also nach weiteren 7 Monaten in unserer Strasse aus:

Im hinteren Teil das neue Hotel aktuell noch im Bau

Sihanoukville veränderte sich seit meiner letzten Abreise wie zu erwarten erneut massiv. Langsam aber sicher wird das neue Gesicht der Stadt deutlich erkennbar und erstmals erhalte ich nun das Gefühl, dass sich einige Dinge hier trotzallem zum positiven bewegen könnten. Gerne veröffentliche ich an dieser Stelle nächsten Sonntag ein paar aktuelle Bilder aus der Stadt.

Als ich vor 15 Jahren zum ersten Mal nach Sihanoukville reiste, waren hier nicht viele westliche Reisende anzutreffen. Es war damals nicht ganz einfach, sich quasi mit Händen und Füssen zu verständigen. Mit den Jahren waren dann immer mehr Läden und Restaurants in englischer Sprache beschriftet. Heute nach der fast schon fluchtartigen Abwanderung von westlichen Bewohner und Touristen stehe ich wieder dort wo ich am Anfang war, denn englische Beschriftungen haben den hiesigen und chinesischen Schriftzeichen Platz gemacht. Nun gilt es halt wie früher: selber nachschauen was es so gibt und die Nase in die „Kochtöpfe“ stecken. Ich stelle fest, dass ich dies noch nicht ganz verlernt habe.. Ein paar Wörter Khmer eröffnen einem ohnehin so manche Möglichkeiten.

Ehrlich gesagt bin ich aber auch nicht ganz unglücklich darüber, dass es auch noch einige Sachen gibt, welche mir vertraut sind und ich nicht unbedingt missen möchte. Einerseits sind dies die einheimischen Freunde, welche mich Jahr für Jahr wieder begrüssen oder dann zum Beispiel das eine odere andere Geschäft, in welchem ich schon fast ein wenig Stammkunde bin.

Mein Coiffeur des Vertrauens

Die uns liebgewonnene Kaffeebar

Und nicht zuletzt sind es natürlich insbesondere meine beiden Mitbewohner Somnang und Zaly, welche mir ein vertrautes Zuhause bieten. Schon lange habe ich mich an die Köstlichkeiten aus der Khmer-Küche von Somnang gewöhnt oder lasse mich zwischendurch gerne mal beim zubereiten eines Fruchtdrinks durch Zaly unterstützen.

Einer meiner Favoriten: Steamed Ginger Fish

Passion Soda