Willkommen zurück

Hinter mir liegt soeben eine Reisepause von 12 Tagen. Dies gerade passend über die nationalen Feiertage des Wasserfestes, wo die Kambodschaner für 3 Tage die Arbeit ruhen lassen und Ausflüge mit ihren Familien unternehmen. Zudem dann am vergangenen Sonntag noch die Feierlichkeiten zum 72. Jahrestag der Unabhängigkeit Kambodschas. Termine welche wir nach nach Möglichkeit in unserer Reiseplanung berücksichtigen, denn an solchen Tagen braucht es KamboCello nicht auch noch „on Tour“.

Auch wenn ich nach der letzten Rundreise nicht gerade affenmüde war, bekommen mir ein paar Ruhetage danach jeweils gut.

Es ist aber nicht etwa so, dass ich diese Zeit ungenutzt verstreichen liesse. Es vergeht nämlich kaum ein Tag, an dem nicht irgendetwas in der Stadt zu erledigen wäre. Oftmals sind es kleinere Projekte rund um unser Zuhause und den Haushalt die mich antreiben oder dann Marktgänge, um uns für den Alltag einzudecken.

In Sihanoukville zu verweilen, heisst für mich auch etwas Zeit zu finden um interessante Bücher zu lesen ohne durch längere Unterbrüche ständig den Faden zu verlieren. An solchen Tagen bleibt aber auch genügend Zeit für etwas sportliche Ertüchtigung, sei dies im Wasser oder im Fitness, was sich in Anbetracht der geforderten Physis auf unseren Touren auszahlt.

Und sollte dann doch mal eine Art Langeweile aufkommen, dann besinne ich mich der kambodschanischen Lebensart und fröne ganz einfach dem aktiven Nichtstun. Eine Art, die ich von den Einheimischen gelernt habe und man in einem Land wie der Schweiz, mit gefülltem Terminkalender und Taktprogramm, kaum (mehr) kennt.

Nach der Reise ist auch vor der Reise. Letzte notwendige Kontaktaufnahmen und Absprachen für die anstehende Tour habe ich während den letzten Tagen ebenso erledigt und natürlich dafür gesorgt, dass mein Reiseoutfit rechtzeitig gewaschen und gebügelt für den nächsten Einsatz bereit liegt.

Und so stand ich also am vergangenen Donnerstag wieder mit gepacktem Rucksack am Flughafen von Sihanoukville, um zurück nach Siem Reap zu fliegen – an den Ort, wo die letzte Rundreise kürzlich ihr Ende nahm und nun eine weitere beginnen wird.

Am Freitag Morgen waren sie dann da, unsere nächsten Reisegäste. Keine Unbekannten, denn mit ihnen reisen quasi „Wiederholungstäter“ an. Etwas mehr als 5 Jahre sind es her, dass die Beiden mit uns bereits die Rundreise „Best of Cambodia“ absolviert hatten und kurz danach wussten, da müssen wir nochmals hin.

Anfangs März 2020 war es, als wir in Siem Reap noch der Meinung waren, Corona nur vom Ausgang her zu kennen. Zu dieser Zeit nahmen wir die in Asien aufkommende Panik in Bezug auf einen ansteckenden Virus noch relativ locker und genossen die Tage in vollen Zügen. Heute wissen wir, in Kambodscha waren es für längere Zeit unsere letzten Gäste die dies tun durften.

Zum Ende dieser Reise spitzte sich die Lage ziemlich schnell zu und der Virus war plötzlich auch in der Schweiz in aller Munde und verlangte nach Massnahmen. Ich erinnere mich noch allzugut, als wir bei uns im Garten in Sihanoukville nach einer erhaltenen Rückflugannulierung ziemlich unentspannt und unter Einsatz aller technischen Hilsmittel versuchten, für die Beiden einen allerletzten Linienflug zurück in die Schweiz zu organisieren. Bei ihnen hat es gerade noch geklappt. Bei mir bedurfte es ja dann ein paar Wochen darauf die Hilfe des EDA mit einem Sonderflug.

Und nun stehen wir also wieder am Anfang einer weiteren gemeinsamen Tour – diesmal mit dem Ziel, den beiden einen noch tieferen Einblick in das Leben Kambodschas zu ermöglichen. Ein Abenteuer haben wir erneut versprochen, hoffentlich jedoch eines, das sich diesmal ausschliesslich auf unsere Tour in den Nordosten des Landes beschränkt.

Weitere Neuigkeiten sind zum Abschluss der Reise in 2 Wochen zu erwarten.

Willkommen zurück Jacqueline & Mauro!

Streetfood

Dass ich mich in diesem Land fast ausschliesslich der lokalen Kost hingebe, gehört zu meinem Lifestyle, und bin bis anhin auch ganz gut damit zurecht gekommen. Obschon, auch das heimische Angebot hat seit dem gestiegenen Tourismusaufkommen gewisse Veränderungen erfahren oder anders gesagt, es sind andere weltliche Einflüsse dazu gekommen, welche den Speiseplan etwas bereichern. Erfreut sich vor allem die jüngere Generation Kambodschas mittlerweile auch mal an Pizzen und Burger, so sind es für Asienfans wie mich doch eher die Einflüsse der chinesischen, koreanischen und indonesischen Küche, welche ab und zu mein Interesse wecken. Die umliegenden Länder wie Thailand, Laos und Vietnam sind ja bereits seit vielen Jahren kulinarisch vertreten und einzelne Gerichte lassen sich teilweise gar nicht mehr nur einem einzigen Land zuordnen.

Der wesentliche Unterschied zur Schweiz liegt aber meines Erachtens darin, dass hier in der Regel das angeboten und gegessen wird, was aktuell Böden und Kulturen her geben, und spätestens bei einem Gang durch den Markt auch Laie erkennen, welche Produkte Saison haben. Nicht nur die Vielfalt sondern auch die Frische der Produkte lassen für mich ein Marktbesuch stets zu etwas Besonderem werden.

Einfacher und sehr lokal geht es beim Streetfood zu und her. Die Angebote der vielen Garküchen unterscheiden sich, wenn auch nicht immer so eindeutig. Am besten heisst es hier einfach versuchen um sich seine persönlichen Favoriten zu küren. Gerne bediene ich mich vorallem tagsüber von diesen Angeboten. Ein frisch zubereitetes „Fried Noodle“ oder auch ein „Fried Rice“ geht sowieso immer, und wenn es dann noch mit frischen Meeresfrüchten angereichert wird, sowieso.

Nicht selten darf es für mich aber auch einfach ein gedämpfter Maiskolben sein, auch wenn sich danach die Zahnreinigung etwas mühsamer gestaltet. Die Einheimischen lieben diese Art der Zwischenverpflegung und man trifft sie überall.

Und da bin ich folglich auch wieder mal bei meinen geliebten Suppen aller Art angelangt. Dabei meine ich nicht primär eine Instant-Nudelsuppe, sondern eine solche, die mit sehr viel Liebe und Zeit von der Köchin zubereitet wird und so allerhand enthalten kann. Am Schluss dann noch die Nudeln rein und fertig ist die Herrlichkeit. Viele Garküchen bieten derartige Kost und dabei gehört eine der traditionellsten Suppen überhaupt zwischenzeitich sogar zu einer meiner Favoriten, genannt „Num Banh Chok“

Die gelb-grüne Suppe, die in Kambodscha mit frischen Reisnudeln serviert wird, besticht durch ihre Leichtigkeit, mit einer angenehmen Mischung aus süssen, salzigen, sauren aber auch scharfen Geschmacksnoten.

Sehr oft findet man diese auch an Feierlichkeiten und Zeremonien auf dem Speiseplan und mittlerweile weiss sogar ich, was da genau drin enthalten ist. Es sind dies nämlich frische Kräuter wie Kaffirlimettenblätter, Thai-Basilikum, Koriander und Pfefferminzblätter sowie Gemüse wie Morning Glory und Wasserspinat. Mitgekocht wird in der nicht vegetarischen Variante Fisch (meist Wels oder Tilapia). Nicht zu vergessen Gewürze wie Zitronengras, Kurkuma, Galgant, Knoblauch und Schalotten. Um den Geschmack noch ein wenig zu intensivieren wird auch noch etwas Fischpaste beigemischt. (Ich versuche mir beim Essen einfach vorzustellen, dass diese Fischpaste schön verpackt von irgendwo auf der Welt herkommt und nicht von der Fischpastenfabrik, die wir jeweils mit unseren Reisenden besuchen….!). Ganz am Schluss gibts noch einen Schuss Kokosmilch und für die Farbgebung etwas grüner Curry oder frischer grüner Chilli dazu.

Serviert wird die Suppe heiss und dies dann eben mit frischen Reisnudeln und etwas Gemüse wie Bohnen, Soyasprossen und Gurkenstreifen. Wirklich ein Genuss und einfach nur eines, nämlich gesund!

Man kann Landschaften betrachten, Menschen beobachten und Strassen durchqueren – doch erst am Teller, mit den Aromen, Gewürzen und Gewohnheiten eines Landes, beginnt das Verstehen mit allen Sinnen.

Dies mein Reiseverständnis, auch wenn es dann zwischendurch mal ein Imodium als Zugabe braucht. Auf Rundreisen bin ich heute aber aus rein praktischen Gründen nicht mehr ganz so experimentierfreudig wie früher, oder besser gesagt, ich weiss heute in der Regel sehr gut was und wieviel es für mich persönlich leiden mag.

Wenn Regen lächelt

Nach wie vor nehme einen Aufenthalt in Siem Reap gerne zum Anlass, unseren Reisenden mit einem Besuch des Kinderspitals das Schaffen von Dr. Beat Richner, auch genannt Beatocello, näher zu bringen. Seit seinem Tod im Jahr 2018 wurde im Eingangsbereich eine Ausstellung hergerichtet, welche die Geschichte der Kantha Bopha Spitäler eindrücklich aufzeigt. Dies in unmittelbarer Nähe zur Beat Richners letzten Ruhestätte und auch dem Ort, wo er zu Lebzeiten in den Abendstunden immer sass und nach getaner Arbeit eine Cigarre rauchte. Zu gut kann ich mich noch an meine Zusammentreffen mit ihm erinnern.

Auf der aktuellen Rundreise begleitete uns veränderliches Wetter. Entschädigt wurden wir dafür mit gemässigten Temperaturen und durch eine saftig grüne Landschaft. Für einmal lagen die Felder zum Ende der Regenzeit noch vielerorts im Wasser. Dies beste Voraussetzungen nicht nur für den Reisanbau sondern auch für den Anbau der Lotuspflanze. Besonders schön zu erkennen in der Gegend von Siem Reap. Will man da so nah dran, wie KamboCello dies plant, so merkt man spätestens dann, warum auf Reisen in dieser Zeit ein etwas höheres und stabileres Schuhwerk dienlich sein kann. Im Morast sind wir zwar nicht versunken, Ausrutscher hatten wir knapp auch vermieden aber zumindest nasse Socken und längeres Schuheputzen waren angesagt. Die Einheimischen haben es da einfacher, diese bewegen sich auch in solchen Momenten ohnehin barfuss oder in Zehenschlappen.

Stehe ich und mein Fahrer morgens in der Früh nach 4 Uhr weit und breit alleine auf der Strassse, dann ist dies nicht einfach die pure Lust am Aufstehen, sondern unser kambodschanischer Morgenstreich steht auf dem Programm. Spätestens wenn wir es mit unseren Gästen nach einer 30minütigen Fahrt in der grossflächigen Tempelanlage von Angkor Wat gemütlich gemacht haben, sind wir alle wach und es steigt die Vorfreude und Spannung auf das was in Kürze kommen mag.

Genügend Zeit nun für den Verzehr unseres mitgebrachten Frühstücks, zu welchem wir uns von Angkor Mary eine Tasse Tee oder Kaffee servieren lassen. Die Blicke sind ab sofort auf die Tempeltürme gerichtet, welche in Kürze aus der dunklen Nacht erscheinen werden. In der Vorahnung, dass sich vermutlich heute kaum die Sonne blicken lässt, lässt uns den Tagesanbruch mit fast noch etwas mehr Spannung erwarten als sonst.

Und so feiere ich nun also mit meinen Gästen auf dieser Reise meine Premiere in all den Jahren Angkor Wat: Keine Sonne, dafür gelegentlicher Regen. Schon fast etwas feierlich durfte ich mir nun erstmals in Angkor den Regenschutz überziehen.

Der Regen hielt sich auch an diesem Tag meistens an unseren Zeitplan und liess uns die verschiedenen Tempel weitgehend trocken erkunden. Die frühe Reisezeit, verbunden mit den unsicheren Wetterverhältnissen, trug sicher dazu bei, dass wir das Reich Angkor für einmal nur mit wenigen anderen Besuchern zu teilen hatten, was uns natürlich alles andere als unangenehm war. Die üblichen Fotoshootings schienen auch davon zu profitieren.

In der Zwischenzeit beendeten wir unsere Rundreise. Es waren tolle und erlebnisreiche 10 Reisetage die wir mit unseren beiden Gästen erleben durften. Viel zu schnell ging die Zeit vorüber. Wir bedanken uns bei Irène und Sandrina, dass sie unsere Gäste waren und für einen erfolgreichen Saisonauftakt sorgten.

Frauenpower

Hält man sich an einem Wochenende in Phnom Penh auf, dann trifft man seit diesem Jahr auf eine neu geschaffene Situation an der Ausgangsmeile entlang des Flussufers. Neu wird nämlich an den Wochenendabenden die Strasse bis in die Morgenstunden für jeglichen Verkehr gesperrt und dient als Flaniermeile. Der jeweils grosse Strom an Menschen lässt erkennen, dass dies einem wirklichen Bedürfnis entspricht. Wieder aus Sihanoukville angereist, genoss also auch ich am letzten Sonntagabend ein paar vergnügliche Stunden mit einem Bad in der Menge. Schlenderte den unzähligen Verpflegungsständen entlang und blieb hin und wieder auch an musikalischen Darbietungen hängen. Insgesamt gesehen eine wunderbare Idee und eine schöne Aufwertung an den Wochenenden.

Erreicht man das Ende der abgesperrten Zone, drängt sich der motorisierte Verkehr dafür umso massiver durch die verbleibenden Verkehrswege.

Schnell mal das Ausgangsquartier gewechselt. Das Quartier um die Bassacstreet, zwar nicht am Ufer gelegen und etwas versteckt, aber mit seinen kleinen Bars und Restaurants ein optimaler Treffpunkt für Nachtschwärmer.

Wer nun meint, ich hätte nur des Ausgangswegens die Rückfahrt nach Phnom Penh unter die Räder genommen, der liegt falsch. Der Grund liegt vielmehr beim Start zu unserer ersten 10Tages-Tour in dieser Saison. Wir dürfen Mutter und Tochter auf eine Reise von Phnom Penh über Battambang nach Siem Reap begleiten. Für einmal also reine Frauenpower an Bord. Schön, seid ihr hier, Irène und Sandrina.

Marktbesuche und entspannte Fahrten durch die Stadt per TukTuk sind es, die einem das Leben in der Hauptstadt Phnom Penh am schnellsten näher bringen. So war es auch dieses Mal und unsere Gäste tauchten mit viel Schwung und Neugier ein ins Geschehen.

Üblicherweise ist die Regenzeit im Oktober noch alles andere als vorbei und zumindest kürzere aber regelmässige Regengüsse ziehen über‘s Land. Ich war daher in Bezug auf die Reisezeit ziemlich skeptisch, als ich die seinerzeitige Touranfrage bereits für den Oktober erhielt. Gewöhnlich finden nämlich solche frühestens ab mitte November statt und auch da sind nasse Verhältnisse nicht immer ganz ausgeschlossen. Es scheint aber, dass sich auch auf diesem Kontinent meteorologisch so das eine und andere etwas verschiebt. Bislang hielt sich der Regen an unser Programm und gelangte nur dann in Aktion, wenn es für uns keine Rolle spielte, und dies vorallem in der Nacht. Wir wären natürlich nicht unglücklich, wenn dies bis zum Ende der Tour so bleiben würde. Dies wäre aber wohl etwas viel verlangt. Wir sind gut gerüstet, komme wie es mag.

Und so genossen wir also die ersten Tage bei besten Verhältnissen und nur sehr wenig Touristen unser Tagesprogramm. Ich selber habe den Königspalast noch kaum mal so leer vorgefunden.

Wer schon mal in Kambodscha war, oder dann meine Beiträge länger verfolgt, weiss bereits, dass das Zentrum der Stadt nicht direkt am Mekong liegt, sondern vielmehr am Fluss Tonle Sap, welcher den gleichnamigen See Tonle Sap mit Wasser aus dem Mekong versorgt. Die Besonderheit dieses Flusses liegt in der Tatsache, dass dieser wohl weltweit der einzige Fluss ist, welcher im Verlauf des Jahres seine Fliessrichtung ändert. Hat nämlich der im Himalaya-Gebirge in einer Höhe von 5300 Meter entsprungene Mekong viel Schmelzwasser und noch eine grössere Menge an Regenwasser aus der Monsunzeit im Gepäck, so drückt dieser beim Zusammenfluss dieser beiden Flüsse in Phnom Penh das Wasser in den Tonle Sap Fluss und lässt diesen kurzum in die andere Richtung fliessen. Dies hat zur Folge, dass der Tonle Sap See auf eine 4fache Grösse anwächst und sich dann nach erfolgter Korrektur des Pegels vom Mekong wieder kontinuierlich entleert. Aktuell hat die Kehrtwende für diese Saison bereits stattgefunden. Eine abendliche Flussrundfahrt entlang der Stadt gehört bei uns ins Programm und wir durften auch diese trocken und mit nur wenigen Gästen an Bord geniessen.

Sihanoukville Update

10 Tage sind es jetzt her, dass ich auf meiner Reise nach Kambodscha auch das letzte Stück von Phnom Penh nach Sihanoukville hinter mich gebracht habe. Natürlich wurde ich von Somnang und Zaly auch dieses Mal herzlich empfangen. Die Vorfreude auf ein Wiedersehen ist immer gross.

Ich brauchte nicht lange um festzustellen, dass Somnang auch während meiner diesjährigen Abwesenheit so ziemlich Hand angelegt hatte. Nicht immer alles davon erfahre ich während meiner Zeit in der Schweiz und wurde daher bei meiner Ankunft nicht zum ersten Mal überrascht.

So erfuhr der Eingangsbereich von der Zufahrt zu unserem Outdoor-Wohnzimmer nicht nur eine deutliche Verbreiterung sondern es wurde auch gleich ein Vordach mit ausgeklügeltem Bewässerungssystem erstellt, worauf die unzähligen Orchideen noch üppiger gedeihen sollen. Sehr schön kommen auch die neu bepflanzten und aufgefrischten Rabatten zum tragen. Unsere 3 Schildkröten wissen dies sicherlich auch zu schätzen. Die Liebe steckt im Detail und ich entdecke auch nach Tagen noch immer Neues.

Man beachte, auch eine Schildkröte lässt sich mit Hilfe von etwas Gemüse ganz gut parkieren😂

Und so kommt also auch dieser Bericht, wie viele vorherige weiterhin aus dieser wohnlichen Ecke bei angenehm warmen Temperaturen.

In unserem Quartier sind gegenüber der letztjährigen Saison kaum Veränderungen auszumachen. Ich treffe die gewohnten Leute rund um unser Haus und auch die meisten Restaurants und Läden sind noch unverändert vorhanden. Dies betrifft auch weitgehend das Zentrum der Stadt, wo die Einheimischen ihren Geschäften nachgehen und sich die Märkte für das Alltägliche befinden.

Anders sieht es da schon in Strandnähe aus, dort wo mittlerweile immer mehr Shoppingcenter, riesige Hotels und etliche Spielcasinos zusammen mit Restaurants und Bars die Strasse säumen. Ehrlich gesagt habe ich bezüglich diesen Bauten schon länger den Überblick verloren, denn da schiessen weiterhin in kürzester Zeit Hochhäuser gegen den Himmel, ich komme da gar nicht mehr nach mit dokumentieren.

Auf den Baustellen wird in der Regel 24 Stunden im Schichtbetrieb gearbeitet. Soeben ist der vordere Teil eines weiteren Grossprojektes am Strand Otres 1 nach einer Bauzeit von zwei Jahren bezugsbereit.

Und so wird sich die Skyline von Sihanoukville wohl noch viele weitere Jahre stetig weiter verändern. Ein Ort, an dem ausländische Superreiche, Spielbegeisterte und der einfache Kambodschaner aufeinandertreffen. An dem aber auch Menschen aus allen Provinzen Kambodschas und umliegender Länder Arbeit und Verdienst finden und ihre neue Bleibe einrichten. Eine Parallelwelt, die im Alltag hier kaum stärker im Kontrast stehen könnte.

Und der Tourismus? Dieser konzentriert sich seit dem Einzug der Chinesen und dem durch die Behörde verordneten Rückbau der Strandbars und Hütten an den Stränden nun voll und ganz auf den asiatischen Tourismus. Seit dem Bau der Autobahn ist Sihanoukville von Phnom Penh in nur 2 1/2 Std. erreichbar. Seither floriert der inländische Tourismus und vorallem Städter aus dem zentralen Kambodscha fahren mit Sack und Pack an Wochenenden und Feiertagen an den Strand, wo sie dank den unverbauten Stränden nun gesellige Stunden in lokaler Manier kostengünstig verbringen können. Der westliche Tourismus hat sich in Sihanoukville hingegen vollständig auf die vorgelagerten Inseln Koh Rong und Koh Rong Sanloem zurückgezogen, andere suchen Seinesgleiche in Kampot. Durch die Direktverbindungen der Buslinien an den Hafen, „verirren“ sich westliche Besucher daher auch kaum mehr ins Zentrum der Stadt. Es sei denn, es sind Reisende und Gäste von KamboCello.

Für mich bleibt Sihanoukville aufgrund seiner Angebotsvielfalt nach wie vor ein attraktiver Ort um in einen asiatischen Alltag eintauchen zu können. Auch wenn die Veränderungen für meinen Geschmack nicht ganz so extravagant und überflüssig ausfallen müssten – für die Geschichte dieser Stadt bin nicht ich besorgt. Ich habe lediglich das Privileg, seit nun 20 Jahren ein Teil von ihr zu sein und quasi aus der ersten Reihe erleben zu können was hier so passiert. Es bleibt weiterhin spannend, soviel ist klar.

Es gibt aber natürlich auch ganz vieles, was sich hier nicht verändert hat. Dies wird mir zum Beispiel bewusst, wenn ich wie gewohnt zur Sonnenaufgangszeit mit dem Fahrrad auf noch ruhigeren Strassen an den Strand des Sokha-Beach Resorts fahre um den Tag mit einem ausgiebigen Morgenschwumm zu beginnen.

Ein besonderes Ritual, welches ich seit je her pflege und mir auch schon den Respekt der Sicherheitsangestellten verschaffte, unter wessen Beobachtung ich in der Regel meine Strecke zurücklege. Dies zu einer Zeit, zur welcher höchstens gerade das „Pistenfahrzeug“ bei der Arbeit ist. Für die Not wäre also Hilfe da, gut zu wissen.

Und so liess ich also die erste Zeit in unserem Zuhause erholsam vorbei ziehen. Dies im Wissen, dass spätestens mit dem Beginn der diesjährigen Rundreisen einiges an Action auf mich wartet.

Neue Saison, neue Erlebnisse

Dieses Jahr etwas früher als gewohnt, habe ich die Reise nach Kambodscha hinter mich gebracht. Der Start in eine weitere Saison, welche schon im voraus viel Abwechslung verspricht.

Eine erste Neuigkeit gab es für mich gleich bei Ankunft. Erstmals landete ich heute nicht mehr auf dem bisherigen Flughafen „Pochentong“ im Zentrum der Stadt Phnom Penh. Dieser wurde nämlich am 08. September nach 66 Jahren Betrieb offiziell geschlossen. Schade, ich habe ihn nicht nur aufgrund der zentralen Lage und der überschaubaren Grösse geschätzt, sondern es sind einige Momente rund um diesen Flughafen, welche mir aus vergangenen Reisen in Erinnerung bleiben werden.

Nach einer Bauzeit von nur gerade mal 6 Jahren (Covid-Pause inklusive) ist er nun in Betrieb, der neue Flughafen „Techo International Airport“. (IATA-Code KTI). Dieser liegt etwa 20 Kilometer ausserhalb der Hauptstadt Phnom Penh, welcher für rund 1.5 Milliarden US$ erbaut und bis zu 13 Millionen Passagiere jährlich abfertigen kann.

Und so durfte ich also für einmal meine Ankunftsroutine durchbrechen und mich neu orientieren. Wie läuft unter der neuen digitalen Abwicklung nun das Einreiseprozedere? Wo werde ich künftig unsere Reisegäste idealerweise in Empfang nehmen? Wie komme ich am einfachsten und auf direktem Weg in die Stadt? Diese Fragen und mehr, welche ich mit meiner Ankunft am heutigen Morgen allesamt klären konnte.

Nach einer Willkommensrunde in der Stadt geht es dann Morgen Richtung Süden in mein kambodschanisches Zuhause. Die Zeit ist gekommen, etwas zu entspannen und wieder richtig anzukommen in dieser so anderen Welt. Gibt es was zu erzählen, so werde ich auch diese Saison gerne an dieser Stelle darüber berichten.