19.01.2016

Gestern Montag unternahm ich mit Tobi einen Ausflug nach Kampot und Kep um ihm noch etwas mehr aus dem Süden Kambodschas zu zeigen.

Vorweg sei dies erwähnt: In unserer Nachbarschaft schraubt ein ausgewanderter Australier an Motorräder rum und vermietet unter anderem auch Tschopper tageweise. Ich habe mit ihm zuvor vereinbart, dass wir einen solchen am gestrigen Tag gleich früh am Morgen übernehmen wollen. Er meinte aber, dass dies nicht vor 9 Uhr möglich sei, da er seinen Shop erst dann aufmachen würde! Ich habe ihm klar gemacht, dass wir im Falle eines Tagesausfluges kaum bis 9 Uhr warten möchten bis er ausgeschlafen sei. Er willigte darauf hin ein, um 8 Uhr im Geschäft zu sein.

Wir waren, wie es sich für Schweizer gehört, pünktlich da, doch weit und breit war nichts von diesem Australier zu sehen. Ich rief ihn darauf hin an, und er nahm nach mehrerem Mal klingeln das Telefon ab. Er wusste nichts mehr von unserer Vereinbarung (lag wohl an meinem Kambodscha-Englisch…) und hatte offenbar auch nicht die geringste Lust aus seinem Bett zu steigen. Er käme dann um 9 Uhr. Darauf hin haben Tobi und ich kurzerhand entschieden, den Tagesausflug mit meiner 125er Honda zu unternehmen. Im Nachhinein betrachtet war dies ohnehin sicherer und sogar aufgrund des Fahrttempos auch etwas gemütlicher.  Nun aber zum Ausflug selber:

Wir fuhren als erstes nach Kampot und hielten uns dort für einen kurzen Ortsrundgang zu Fuss auf. Trotz steigendem Tourismus nach wie vor ein sehr schönes südliches Juwel. Im Gegensatz zu Sihanoukville wird hier zu den alten französischen Kolonialbauten Sorge getragen. Auch verkehrsmässig haben sie die Lage im Griff.  

 

Die Fahrt nach Kampot und dann auch weiter nach Kep führte uns an unzähligen kleinen Khmer-Dörfer vorbei. Wir stoppten immer wieder für ein paar Fotoaufnahmen oder um das Leben auf dem Land etwas näher zu betrachten. Die Dörfer liegen oftmals an Zu- und Nebenflüssen und so hat in dieser Gegend der Fischfang eine besondere Bedeutung.

      
   

Schlussendlich trafen wir dann nach insgesamt 130 zurückgelegten Kilometer am Küstemort Kep ein. Dieser Ort ist vorallem für seine frischen Meeresfrüchte bekannt. Nach der langen Fahrt hatten wir deshalb das feine Mittagessen in einem der vielen Strandrestaurants redlich verdient. Zwar ist es nicht so, dass die Meeresfrüchte in Sihanoukville nicht fangfrisch auf den Teller kämen, doch hat hier das Ganze halt ein besonderer Charme. Gemütliche Liege- und Sitzecken laden in den jeweiligen Restaurants zum Entspannen ein. Für uns gerade recht nach dieser langen Fahrt.

    

Eine besondere Attraktion von Kep ist zweifelslos der Krabbenmarkt. Die Krabben werden fangfrisch direkt durch die Fischer und ihre Familien an die Käuferschaft gebracht. Emsig geht es zu und her und um die Preise wird intensiv gefeilscht. Nebst den Krabben gibt es aber auch allerhand weiteres zu kaufen, so zum Beispiel eine der weltbesten Pfeffersorten. Der Kampot-Pepper gibts in verschiedenen Sorten und ist natürlich auch aus der Khmer-Küche nicht mehr wegzudenken. 

    

 
Die Rückfahrt nach Sihanoukville zog sich etwas in die Länge, denn langsam aber sicher machte sich nach den vielen Eindrücken und der langen Fahrt auch etwas die Müdigkeit breit. Rechtzeitig vor Einbruch der Dunkelheit kamen wir aber wieder wohlbehalten in unserem Zuhause an. Ein erlebnisreicher Tag ging zu Ende.