10.03.2019

Man darf ruhig sagen, dass sich auch Martina & Roger bereits in der ersten Woche unserer Reise sehr gut an die Verhältnisse hier in Kambodscha gewöhnt haben. Nicht selten bedarf es nämlich ein paar Tage, um sich auch an die kulinarischen Besonderheiten des Landes heran zu tasten. Mit Umsicht wähle ich ich hierzu unterschiedliche Verpflegungsorte aus und führe meine Gäste so sukzessive an die hiesige Küche heran.

Unsere jetzigen Gäste legten diesbezüglich nur wenig bis gar keine Berührungsängste an den Tag. Nur wenige Stunden ihrer Anwesenheit vergingen, und die Beiden hatten bereits frittierte Kakerlaken, Maden und Tarantel verzehrt und in einem Restaurant je einen ganzen Frosch verspiesen. Ich lobe mir natürlich eine solche Offenheit gegenüber fremder und unbekannter Speisen, solche Delikatessen stehen aber definitiv nicht auf dem Speiseplan meiner Rundreisen.

Obschon die Programmpunkte meiner Rundreise in etwa gegeben sind, legen wir Wert darauf, auf persönliche Interessen unserer Gäste so weit wie möglich Rücksicht zu nehmen und auch schon den einen oder anderen Programmpunkt mal zusätzlich einzubauen. So beschäftigte ich mich auf meinen bisherigen Reisen bereits mit Rundflügen eines Ultraleichtfliegers, organisierte einen Zoobesuch, oder hatte mich über Einsatzmöglichkeiten einer Drohne Gedanken zu machen. Mit der Anreise von Martina & Roger war mir bewusst, dass ich mich nun auch mit dem Thema Geocaching zu beschäftigen habe.

Geocaching, wie bitte?

Geocaching ist im Grunde genommen nichts anderes als eine Schnitzeljagd, nur dass sich die Spielutensilien der heutigen Zeit angepasst haben und dem Ganzen somit einen modernen Touch verleihen.

Genau wie bei einer Schnitzeljagd wird beim Geocaching ein Gegenstand versteckt, den die Mitspieler zu suchen haben. Dieser Gegenstand liegt zusammen mit einem Logbuch in einem Behälter, dem sogenannten Geocache. Der Geocacher, der etwas versteckt hat, trägt diverse Hinweise zum Versteck in eine Datenbank ein, und anhand dieser Daten versuchen Mitspieler den Cache aufzuspüren. Dazu gelangen u.a. GPS-Koordinaten auf dem Smartphone zur Anwendung.

Die Verstecke können sich überall befinden – mitten in der Stadt, im Wald, in einem See oder auf einem Berg. Findet man den Cache, trägt man sich in das Logbuch ein. Die Spieler dokumentieren (einige mit Fotos). dass sie das Versteck geortet haben. Anschließend verstecken sie den Cache wieder so, wie sie ihn gefunden haben, damit andere Mitspieler ebenfalls die Chance haben, ihn zu finden.

Laut der Datenbank des größten Geocache-Verzeichnisses existieren heute weltweit insgesamt über 3 Mio aktive Geocaches und dies mIt Ausnahme von Nord-Korea in jedem Land der Welt. In der Schweiz befinden sich aktuell etwas mehr als 30’000 solche Caches und selbst in Kambodscha sind es immerhin deren 80. Offenbar hat diese Aktivität gewisses Suchtpotential, denn nur so ist erklärbar, warum meinen jetzigen Gäste, welche mit bisher über 10‘000 geloggten Caches zu den aktiveren Cacher der Schweiz gehören, auch auf ihrer jetzigen Kambodscha-Reise einige solche Geocaches suchen möchten. Während andere sich eine mittägliche Siesta gönnten, hat Roger bereits im Verlauf der ersten paar Tage einige Caches erfolgreich gesammelt. Die Energie, welche ein solches Hobby frei setzt ist schlicht bewundernswert.

Natürlich sind wir diese Woche aber auch gereist, und dies auf unserer gewohnten Route von Phnom Penh nach Battambang und weiter nach Siem Reap, wo wir bis zum Dienstag noch verweilen.

Das Beladen eines Reistransportes gehört nicht zum Pflichtprogramm….

… Hilfe ist aber stets willkommen

Mein Fahrer Pich, auch in der Kaffeepause ein verlässlicher Partner.

Das Thermometer klettert auch auf dieser Reise des öfteren an die 40 Grad Grenze. Grund genug, vorallem die letzten Tage nun in Siem Reap soweit möglich etwas gemütlicher anzugehen. Was natürlich nicht heissen will, dass es sich die Gäste nehmen lassen, trotz der nachmittäglichen Hitze noch weitere Caches aufzuspüren.

Die Zeit weiss ich ganz gut zu überbrücken