31.01.2016

Etwas Alltag

Nachdem Tobi erwas vor mehr als einer Woche wieder abgereist ist, ist auch bei uns wieder der Alltag eingekehrt. Am Morgen nach dem obligaten Morgenschwumm und ausgiebigem Frühstück gibts nicht selten im oder ums Haus was zu tun. Den Morgen nutze ich des weiteren für alltägliche Besorgungen, welche hier bekanntlich alle etwas länger benötigen, als dies bei uns in der Schweiz der Fall ist.

In unserer nächsten Umgebung gibts nebem dem grossen Markt eigentlich alle Läden für den täglichen Bedarf: Sei es für Elektro- oder  Baumaterial, Haushaltsläden, Coiffeure, Zahnärzte, Apotheken, Stoffläden oder Werkstätten für alles was kaputt geht (ja Du hast richtig gelesen, hier wird noch das meiste repariert! ) Fange ich mit meinem Töff mal wieder einen Platten ein, hilft mir die „bestens aufgeräumte“ Motorradwerkstätte gleich um die Ecke weiter.  

   

Vor kurzem habe ich wieder mal einen Schlüssel „verhühnert“ – kein Problem der hiesige Locksmith am Strassenrand  half weiter. 

 

Soeben war ich nun auf der Suche nach einem Stoffhändler, welcher mir für mein Bügelbrett einen neuen Überzug nähen kann. Nach ein paar Läden wurde ich fündig und morgen sollte dieser dann genäht sein. Was bei uns irgendwie alles fertig ausgelesen und bestellt werden kann, wird hier in Kambodscha halt auf Bestellung hergestellt. Jeweils ein Genugtuung für mich, wenn ich nach langwierigen Ausführungen zum Teil unter Beihilfe von Händen und Füssen dann schlussendlich das erhalte, was ich eigentlich auch wollte. Einfachste Dinge können nicht selten zu einer grösseren Herausforderung werden. Wenn man die nötige Zeit hat, aber durchaus eine interessante und amüsante Sache. Schade eigentlich, dass dieses Einkaufserlebnis in unseren Breitengraden fast ganz verschwunden ist. Dies würde wieder einiges zur Entschleunigung der Gesellschaft beitragen. Ich vermisse hier weder Cumulus, Superpunkte oder das Selfscanning.. 

 

In den letzten Tagen  wurde übrigens auch mein neues Möbel für das Wohnzimmer vom Schreiner fertig erstellt und ausgeliefert. Wunderschöne Mass-Handarbeit – weiss Gott was ein solches Teil bei uns kosten würde. Meine Nespresso-Maschine hat nun ein würdigen Platz…

  

Am Nachmittag, nachdem ich wochentags um 13.00 Uhr noch Zaly in die Schule gefahren habe, ist dann auch bei mir Siesta angesagt. Meistens verbringe ich diese lesend oder halt wie soeben schreibend an einem schönen Plätzchen am Meer oder zuhause im Garten.

Es werde Licht

Wie bereits bekannt, investieren wir in unser kleines Anwesen und im speziellen in unsere Gartenanlage viel Herzblut, Zeit und Geld. Mit jedem Aufenthalt von mir kommen uns neue Ideen. Nachdem wir einen grossen Teil der Abende gerne in unserer „Oase“ verbringen, wollte ich bereits vor 2 Jahren etwas mehr Atmosphäre in die Anlage bringen und habe zu diesem Zweck rund 30 Solarlichter aus der Schweiz importiert. Ich dachte mir damals, wenn etwas mit Sonne funktioniert, dann wohl am ehesten hier. 

Schon nach kurzer Zeit zeigte sich aber, dass diese Einschätzung wohl falsch war. Funktionierten diese für ein paar Monate einwandfrei, ging dann kurze Zeit später gar nichts mehr – vermutlich war die Sonneneinstrahlung hier für unsere Akkus schlichtweg zu intensiv. Höchste Zeit, mich nun nach einer anderen Variante umzuschauen. Ich habe mich dazu von verschiedenen Restaurant- und Hotelanlagen inspirieren lassen und habe mich nun halt für eine elektrische Version entschieden.

Ich besorgte in verschiedenen Geschäften die notwendige Ware wie Lampen, Kabel, Stecker und Kanäle und Somnang war dann zusammen mit einem Freund für das verlegen und verbuddeln der gesamten Leitungen in unserer Anlage zuständig. Er hat dann sämtliche Lampen wohl „kambodschanisch fachgerecht“ angeschlossen und ich bin sehr froh, dass hier in Kambodscha ein Liegenschaftsbesitzer keinen Sicherheitsnachweis eines Elektrofachgeschäftes benötigt. Das Resultat lässt sich sehen. Es ist doch schön, dass ich hier zusammen mit Somnang meine nicht wirklich handwerklichen Fähigkeiten zwischendurch mal ohne Hindernisse ausleben darf.