11.02.2018

Bevor wir letzten Sonntag in Siem Reap noch einen Abstecher in die schwimmenden Dörfer unternahmen, folgte dann am Montag die letzte Etappe unserer Rundreise. Wir flogen von Siem Reap nach Sihanoukville, wo uns Uschi & Hansruedi noch mit einem Aufenthalt von 9 Tagen beehren.

Es ist schon so, unsere Rundreise ist und bleibt ein Abenteuer der besonderen Art und sie ist in vielen Belangen intensiv und alles andere als eine Erholungsfahrt. Entsprechend ist es unseren Gästen umso mehr gegönnt, wenn sie sich nach der Ankunft auch mal etwas körperlich erholen dürfen. Die Woche verlief für sie in diesem Sinne super relaxt. Kürzere Strand- und Innenstadtbesuche lösten sich ab und mit ein paar gemeinsamen Besorgungen war auch der versprochene Einblick in unseren Khmer-Alltag möglich. Dass die Beiden vorwiegend zu Fuss unterwegs waren, vermochte die Khmer deutlich zu irritieren. Im Minutentakt war eine TukTuk-Fahrt abzulehnen. Uschi & Hansruedi legten in diesen Tagen vermutlich mehr Kilometer zu Fuss zurück als einige Khmer in ihrem ganzen Leben. Was sie dafür zu sehen bekamen, war auch für mich als fast Einheimischer beachtlich.

Bitte kein Koriander

Immer mal wieder werde ich durch Reisende mit dem in der asiatischen Küche so oft verwendeten Koriander konfrontiert. Viele sagen mir dabei, dass sie dieses Gewürzkraut alles andere als lieben und dieses eher als Seife schmeckt. Wie kann das nur sein, dass ich beim Koriander an alles andere als an Seife denke und diesen eher schmackhaft finde?

Wie bei vielem hat Google auch hier eine Antwort parat. Offenbar ist es so, dass dies beim Menschen im Erbgut, also in den Genen liegt, ob jemand den Koriander als gut schmeckendes Gewürz oder eben als seifenartiges Kraut wahr nimmt. Dies liegt also nicht an der Pflanze selber, sondern das Empfinden wird ganz einfach mit dem Erbgut weitergegen. Genforscher haben dies mit aufwändigen Auswertungen herausgefunden. Das Forschungsergebnis sagt aus, dass knapp 20% der Europäer alles andere als Koriander-Typen sind und das Kraut eben gerade seifenartig empfinden, jedoch für mich nicht ganz verwunderlich, vorallem Südostasiaten, welche sehr viel mit Koriander kochen, diese Beigabe zu 97% lieben. Vermutlich begünstigen meine vielen Asienaufenthalte mein persönliches Geschmackempfinden. Es sei aber durchaus so, dass wenn man sich etwas anstrengt, den Koriander auch mögen lernen kann. Dies lohnt sich in jedem Fall, denn die der glattblättrigen Petersilie ähnlich sehende Pflanze hat auch gesundheitlich einiges zu bieten: So reinigt der Koriander den Organismus von Giften und Schwermetallen, ist ein natürliches Mittel gegen Blutarmut, lindert Arthritis und Rheuma, senkt den Cholesterin- und Blutzuckerspiegel und normalisiert nicht zuletz auch die Verdauung.

Für mich also sehr viel Gründe, auch in Zukunft hier nicht auf meine mit Koriander angereicherte Nudelsuppe zum Mittagessen verzichten zu müssen. Es sei denn, es handle sich zu meinem Entsetzen wie erst gerade kürzlich in einem Dorfrestaurant in der Nähe von Siem Reap, wo mir anstelle einer frisch zubereiteten Suppe eine thailändische Instant-Nudelsuppe hingestellt, und darin erst noch die Plastikverpackung mit der Gewürzbeilage mitgekocht wurde. Da ich schon früher einmal eine Plastikverpackung aus einer Suppe gefischt hatte, konnte dies jetzt kein Zufall mehr sein, und man erklärte mir auf meine Frage hin, dass die Khmer im Falle von Instant-Nudelsuppen immer die Verpackung auch mit kochen würden, weil dann so alles Gewürz schön rausgekocht würde…..! Tja man lernt nie aus. Da versichere ich mich doch künftig liebend gerne im Voraus, ob es sich um eine frische Suppe handelt.