Karin & Francesco, 01.02. – 22.02.2023
Eine Reise in ein unbekanntes Land
Unwissend und nur wenig belesen reisen wir nach Kambodscha. Bewusst haben wir uns nicht gross mit dem Land auseinander gesetzt, denn wir haben einen professionellen Privatführer gebucht, der uns dies näher bringen sollte. Also war unsere Neugier, das Land zu erkunden, in beste Hände gelegt.
Am Flughafen Phnom Phen begrüsste uns Cello in Kambodscha. Der Klimawechsel war enorm, denn hier herrschten 30 Grad, feucht, warm und drückend, während in der Schweiz gerade mal 0 Grad herrschen und es arschkalt war. Zum Glück hatte ich mein Handtuch dabei, denn wir ahnten, was uns bevorstand.
Nach dem Drink in der Sky Bar machte sich auch schon der erste Hunger bemerkbar. Beim Besuch am Street Food erlebte Francesco auch schon die ersten Kontakte mit den Einheimischen. Er wurde gleich in der Menschenmenge zum Geldboten und musste einem Kunden in der Menschenmenge das Wechselgeld weiterreichen. Das Essen in dieser Art war ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber sehr sehr fein.
Anschliessend ging es weiter und schon kam das nächste Highlight. Unter freiem Himmel konnte Francesco die Kunst eines kambodschanischen Friseurs geniessen. Obwohl es nicht viel zu schneiden gab, konnte sich der neue Look sehen lassen. Nun waren wir definitiv in Kambodscha angekommen und integriert.
Im Wat Botum besuchten wir die Mönche, welche hier sehr bescheiden aber gegenüber den Besuchern offen waren. Wir waren zu einer Audienz beim höchsten Mönch, dem Abt im Tempel, verabredet. Nach einem interessanten Gespräch wurden wir dann von ihm gesegnet.
Mit dem Tuk-Tuk bereisten wir das Land. Auf dem Weg nach Battambang genossen wir die Aussicht der wunderschönen saftigen grünen Reisfelder. Cello vermittelte uns, wie einfach hier die Einheimischen leben. Es ist schon erstaunlich mit welchen alten Artikeln hier noch gehandelt wird. Was bei uns längst auf dem Abfall landen würde, wird hier noch gehandelt und verkauft (Mofateile, Elektroteile, Werkzeuge, usw.)
Ein Highlight der besonderen Klasse war der Bamboo-Train. Ein Transportmittel, das die Bauern früher nutzten, um ihre Güter auf der ungenutzten Strecke zu transportieren. Heute nutzt die Bahn diesen Abschnitt wieder und der Transport musste eingestellt werden. Ein anderes Teilstück der Geleisestrecke steht den Einheimischen noch zur Verfügung, welches sie sich für die Touristen zunutze machen. Wir konnten mit dem Rollwagen eine kurze Strecke geniessen. Es rumpelte und schaukelte, dass wir uns festhalten mussten, um nicht von Bord zu fallen. Der aufregende Trip auf dem halbwegs knorzigen Schneidersitz liessen die Hosen von Francesco zum Reissen bringen.
Mit der Weiterfahrt im Tuk Tuk durch die Dörfer bestaunten wir die Lotusblumenfelder, die schönen Khmerhäuser und die Aussicht der Landwirtschaft. Zeit einen Halt am Stausee Kamping Puoy einzulegen. Wir gönnten uns eine Pause, assen einheimischen Fisch und lagen in den Hängematten wie es die Kambodschaner auch tun. Der Unterschied zu ihnen ist, während sie so einfach aus der Matte hüpfen, quälen wir uns wie ein Fisch im Netz, um Boden unter den Füssen zu bekommen.
Auf der Fahrt zu den schwimmenden Dörfern bestaunten wir die schönen Wasserbüffel und die vielen Enten am Fluss. Karin fotografierte alles, was ihr vor die Linse kam. Ich ahnte, welche grosse Archivdatei es geben würde. Mit dem Boot im Dorf angekommen, sahen wir die Häuser, welche auf Stelzen stehen. Während der Regenzeit fällt hier so viel Regen, dass der Wasserspiegel um viele Meter steigt und alles überflutet. Unglaublich, in welcher schwindelnder Höhe in den Häusern das Khmerleben stattfindet. Eine Bootsfahrt in den Mangrovenwälder lud uns zum Träumen ein. Francesco hielt Ausschau nach den Krokodilen, die es hier angeblich nicht geben soll.
In Siem Reap angekommen gönnten wir uns eine Badepause in der wunderschönen Anlage des Hotels am Pool. Endlich konnte sich Francesco einer dicken Zigarre widmen.
Für den Ausflug zum Angkor Wat mussten wir halb fünf Uhr morgens, stockdunkel, aus den Federn. Auf dem zügigen Fussmarsch zum Wat musste Karin einen Sturz in Kauf nehmen und zog sich eine Oberschenkelzerrung zu. Es war gewaltig zu sehen, was vor 900 Jahren erschaffen wurde. Es war klar, dass wir natürlich den grossartigen Wat besteigen mussten. Während die Männer den Gipfel bestiegen, konnte sich Karin eine Pause gönnen.
In einer Lotusfarm konnten wir die Verwendung der prachtvollen Lotusblumen besichtigen. Beim Warten vor dem Ausgang wollte sich Francesco auf einen alten Plastikstuhl setzen. Dabei brach der Stuhl zusammen und er landete auf dem Boden. Zum Glück ist nichts passiert.
Auf unserer 10-tägigen Rundreise hatten wir viele Eindrücke und Erlebnisse gewinnen können. Mit den Tuk-Tuk Fahrern haben wir über 250 Kilometer zurück gelegt. Dabei hatten wir Kontakt mit den Einheimischen und genossen die Vielfältigkeit des Landes. Cello hat uns das unbekannte Land definitiv näher gebracht. Nun verbringen wir noch einige Tage bei ihm in seinem zweiten Zuhause und geniessen die restlichen Tage am Strand.
Wir danken ihm und seinem Team für die tolle Begleitung, die wir erfahren durften. Gerne kommen wir wieder nach Kambodscha zurück.
Karin & Francesco